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Der frühere US-Präsident Barack Obama hat im politisch hart umkämpften Bundesstaat Pennsylvania Wahlkampf für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gemacht.

© AFP/Ryan Collerd

Wahlkampf für Harris in den USA: Obama nennt Trump „verrückt“ und richtet Appell an schwarze Männer

Pennsylvania gilt wegen der hohen Zahl der Wahlleute als der vielleicht wichtigste Bundesstaat am 5. November. Der ehemalige demokratische Präsident hält hier eine Rede, die es in sich hat.

Stand:

Der frühere US-Präsident Barack Obama hat im politisch hart umkämpften Bundesstaat Pennsylvania Wahlkampf für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gemacht und gegen deren republikanischen Kontrahenten Donald Trump gewettert. Dieser sei „verrückt“, sagte Obama.

„Es gibt keine Anzeichen, dass dieser Mann an jemand anderen denkt als an sich selbst“, sagte Obama über Trump, dessen Rückkehr ins Weiße Haus Harris verhindern will. Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt, und Umfragen deuten auf ein knappes Rennen hin.

Er denkt nicht an Sie. Für Donald Trump ist Macht nichts weiter als ein Mittel zum Zweck.

Barack Obama über Donald Trump

Was er nicht verstehen könne, sagte Obama, sei, warum irgendjemand glaube, dass Trump etwas zum Guten verändern wolle. Trump sei ein 78-jähriger Milliardär, der nicht aufgehört habe, „über seine Probleme zu jammern, seit er vor neun Jahren seine goldene Rolltreppe herabgekommen“ sei. Obama nahm damit Bezug auf den Moment, als Trump im Jahr 2015 zum ersten Mal seine Präsidentschaftsbewerbung verkündete.

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„Da sind die Tweets in Großbuchstaben, das Schimpfen und Toben über verrückte Verschwörungstheorien, die zweistündigen Reden, der Wortsalat, (...) die ständigen Versuche, ihnen etwas zu verkaufen. Wer macht so was?“, fragte Obama. Trump gehe es nur um sein Ego, sein Geld und seinen Status. „Er denkt nicht an Sie. Für Donald Trump ist Macht nichts weiter als ein Mittel zum Zweck.“ Die langen Reden des Republikaners verglich er mit denen des 2013 verstorbenen kubanischen Staatsführers Fidel Castro.

Zudem wandte er sich in Pennsylvania an schwarze Männer in den USA. „Glauben Sie, dass Donald Trump jemals eine Windel gewechselt hat?“, fragte er die Menschenmenge. Trumps Geschäft mit dem Bibelverkauf nannte Obama ebenso „verrückt“ wie die Hinwendung des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers zu Verschwörungstheorien.

Als die Menschenmenge wegen Trump buhte, sagte Obama: „Buht nicht – geht wählen.“ Harris sei „so gut auf die Aufgabe vorbereitet, wie es noch kein Präsidentschaftskandidat je war“, fuhr der Demokrat fort.

Obama tadelte männliche schwarze Wähler, die sich vom Macho-Verhalten Trumps angezogen fühlen könnten. „Es tut mir leid, meine Herren, ich habe das bemerkt, besonders bei einigen Männern, die zu denken scheinen, dass Trumps Verhalten, das Mobbing und das Heruntermachen von Menschen, ein Zeichen von Stärke ist“, sagte Obama. „Und ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass das nicht das ist, was wahre Stärke ausmacht.“

Er richtete bei einem Überraschungsbesuch in einem Wahlkampfbüro vor der eigentlichen Kundgebung einen ungewöhnlich direkten Appell an schwarze Männer: „Sie kommen mit allen möglichen Gründen und Ausreden an, und damit habe ich ein Problem“, sagte Obama. Einiges davon lasse ihn vermuten, „und ich spreche hier direkt zu den Männern, (...) dass Sie einfach keine Luft haben, eine Frau als Präsidentin zu haben“. Die Umfragen zeigen, dass Harris es schwer hat, die Unterstützung schwarzer Männer zu mobilisieren.

Der 63-jährige Obama genießt in der Demokratischen Partei nach wie vor hohes Ansehen und viel Einfluss. Obama, der 2008 zum ersten schwarzen Präsidenten in der Geschichte der USA gewählt wurde, könnte mit seinen Auftritten vor allem schwarze und junge Wähler für die Demokratische Partei mobilisieren.

Harris und ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump liefern sich in den Umfragen für die Wahl am 5. November ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Pennsylvania gilt in vielen US-Analysen als der vielleicht wichtigste Staat der Wahl. Wegen der hohen Zahl an Wahlleuten ist ein Gesamtsieg für beide Kandidaten ohne diesen Staat deutlich schwieriger. (dpa, AFP)

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