
© Luis M. Alvarez/FR596 AP/AP/dpa
„Was denken die sich?“: Trump fährt neue Attacke gegen Selenskyj und die Europäer
Nach dem Eklat im Weißen Haus legt Donald Trump nach und kritisiert auch die Europäer. In London fand am Sonntag ein Gipfeltreffen zur europäischen Unterstützung der Ukraine statt.
Stand:
US-Präsident Donald Trump hat am Montag seine Verbalattacken gegen den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj mit unverminderter Härte fortgesetzt. Trump schrieb in seinem Onlinedienst Truth Social über Selenskyj: „Dieser Typ will keinen Frieden, solange er die Rückendeckung Amerikas hat.“
Trump zitierte einen Bericht, demzufolge Selenskyj gesagt habe, ein Ende des Ukraine-Kriegs sei noch weit entfernt. „Dies ist die schlimmste Erklärung, die Selenskyj hätte abgeben können, und Amerika wird sich das nicht länger gefallen lassen“, kommentierte der US-Präsident.
Am Freitag war es beim Besuch Selenskyjs im Weißen Haus zu einem Eklat von historischen Ausmaßen gekommen. Vor laufenden Kameras im Oval Office griffen Trump und sein Stellvertreter JD Vance den ukrainischen Präsidenten heftig an.
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In dem lautstarken Wortgefecht warfen sie Selenskyj fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe und Respektlosigkeit vor. Trump drohte zugleich mit dem Ende der US-Unterstützung, sollte Selenskyj nicht einem „Deal“ mit Russland zustimmen.
„Können den Job nicht ohne die Vereinigten Staaten machen“
Trump kritisierte am Montag dann auch die europäischen Staats- und Regierungschefs, die sich am Vortag in London zu einem Unterstützungsgipfel für die Ukraine getroffen hatten. Unter Bezug auf die Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs schrieb der US-Präsident, die europäischen Staatenlenker hätten bei dem Treffen „rundweg erklärt, dass sie den Job nicht ohne die Vereinigten Staaten machen können“.
Dies sei aber „wahrscheinlich nicht ein großartiges Statement“, um „Stärke gegenüber Russland“ zu demonstrieren. „Was denken die sich?“, fügte Trump hinzu.
Beim europäischen Krisengipfel am Sonntag in London bekam Selenskyj demonstrative Rückendeckung. Am Tag nach dem Gipfel übte der französische Premierminister François Bayrou harte Kritik am Umgang von Trump mit dem ukrainischen Präsidenten.
Im Oval Office habe sich eine „schockierende Szene“ abgespielt, die von „Brutalität“ und dem „Versuch der Erniedrigung“ geprägt gewesen sei. Doch Selensky habe die „Ehre der Ukraine“ und die „Ehre Europas“ verteidigt, indem er „nicht eingeknickt“ sei, sagte Bayrou. (Trf, AFP)
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