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„Was für eine Ehre für unser Land“: Präsident Trump gratuliert neuem Papst Leo XIV.
Der US-Kardinal Robert Francis Prevost ist zum neuen Papst gewählt worden. Donald Trump sieht dies als „bedeutenden Moment“. Auch Bundeskanzler Merz gratuliert.
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US-Präsident Donald Trump hat dem neuen Papst Leo XIV., seinem Landsmann Kardinal Robert Francis Prevost, zur Wahl gratuliert. „Es ist solch eine Ehre, zu realisieren, dass er der erste amerikanische Papst ist. Wie aufregend und was für eine Ehre für unser Land. Ich kann es kaum erwarten, Papst XIV zu treffen. Das wird ein sehr bedeutender Moment“, schrieb Trump auf seiner Kommunikationsplattform „Truth Social“.
Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gratulierte dem neuen Papst Leo XIV. zu seiner Wahl. „Zu Ihrer Wahl zum Oberhaupt der Katholischen Kirche gratuliere ich Ihnen sehr herzlich“, erklärte Merz am Donnerstag. Der Papst sei für viele Menschen „ein Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung“.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wünscht dem neuen Papst, dass er den Sorgen und Hoffnungen von Menschen aus der ganzen Welt Gehör verschafft. Leo XIV. übernehme mit dem Amt in einer von Unfrieden und tiefgreifenden globalen Herausforderungen geprägten Zeit eine bedeutende geistliche und moralische Verantwortung, so der Bundespräsident in einer ersten Reaktion nach der Wahl des Papstes am Donnerstagabend in Berlin. Leo XIV. sei ein Brückenbauer zwischen der USA und den Ländern Lateinamerikas.
Zugleich verwies Steinmeier auf ein Wort des Kirchenlehrers Augustiners (354-430): „Dilige et quod vis fac. Liebe und tu, was du willst.“ Steinmeier weiter: „Diese augustinische Weisheit möge Ihnen die innere Stärke und Glaubenskraft geben, wie Leo der Große als theologischer Denker und geschickter Diplomat die Kirche in die Zukunft zu führen und wie Leo XIII. eine Antwort auf die sozialen Fragen der Moderne zu finden.“ Der neue Papst gehört dem Augustinerorden an.
Die Menschen in Deutschland, insbesondere die katholischen Christinnen und Christen, blickten dem Pontifikat „mit großer Erwartung und herzlicher Verbundenheit“ entgegen, fügte Steinmeier hinzu.
Außenminister Johann Wadephul äußerte sich ebenfalls bereits. Er wünscht Leo XIV. Gehör in der aktuellen Weltlage. Mit ihm hätten 20 Millionen deutsche Katholiken ein neues geistliches Oberhaupt, schrieb der CDU-Politiker auf der Plattform Blue Sky. „Jeder Papst ist die Stimme der weltweiten Christenheit. Ich wünsche ihm & uns allen Gehör, denn wir Christen müssen gerade in der aktuellen Weltlage für Verbindung & Versöhnung eintreten“, schrieb Wadephul zur Wahl von Robert Francis Prevost zum 267. Pontifex.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht den neuen Papst Leo XIV. vor großen Herausforderungen. „Ein Mann der Weltkirche übernimmt dieses wichtige Weltamt“, erklärte Söder am Donnerstag im Online-Dienst X. „Eine Hauptaufgabe wird sein, die Kirche weiter zu einen und die Begeisterung für den Glauben neu zu entfachen.“
„Der Glaube gibt Optimismus, Hoffnung und Halt. Gerade in weltweit so schwierigen Zeiten mit vielen Krisen ist das eine wichtige Stütze für die Gesellschaft“, erklärte der CSU-Chef zur Wahl des US-Kardinals Robert Francis Prevost zum Papst. „Der Glaube verbindet und kann Brücken bauen.“ Er wünsche Papst Leo XIV. „alles Gute mit viel Kraft und Weitsicht“.
Kardinal Marx zeigt sich „sehr glücklich“
Der deutsche Kardinal Reinhard Marx zeigte sich über die Wahl des US-Amerikaners Robert Francis Prevost zum Papst „sehr glücklich“. Leo XIV. sei eine Persönlichkeit, die es für die katholische Kirche brauche, sagte der Erzbischof von München und Freising im „heute journal“ im ZDF. Prevost könne „zuhören, argumentativ sein, verstehen, was meine Probleme sind oder wo wir Fragen haben“, betonte der 71 Jahre alte Marx.
Mit Blick auf die katholische Kirche in Deutschland und ihre Reformbemühungen sieht Marx bei Leo XIV. eine große Bereitschaft, in die gemeinsame Diskussion zu gehen. Er erhoffe sich vom neuen Papst, dass dieser zuhört und die Situation in Deutschland genau betrachtet. „Da bin ich eigentlich durch seine Art, wie ich ihn kennengelernt habe, sehr, sehr zuversichtlich“, sagte Marx weiter.
Nach Deutschland eingeladen hat Marx Leo XIV. bisher nicht. Er habe dem neuen Pontifex nach dessen Wahl Gehorsam versprochen. „Heiliger Vater, wir stehen an deiner Seite. Wir stehen zu dir. Wir helfen, wo wir helfen können“, habe er ihm gesagt. „Aber da fängt man nicht an, gleich wieder Programme zu machen und von ihm was zu erwarten“, so Marx. Er könne sich aber gut vorstellen, dass Leo XIV. eines Tages auch Deutschland besuchen wird.
Die katholischen deutschen Bischöfe erhoffen sich vom neuen Papst Leo XIV., dass er die Kirche mit Mut, Demut und Weisheit leiten möge – „im Vertrauen auf das Evangelium und im Geist der Geschwisterlichkeit, wie ihn auch Papst Franziskus gelebt hat“. Das schrieb die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstagabend auf der Plattform X.
„In einer Zeit großer Umbrüche und Herausforderungen hat der Heilige Geist erneut gewirkt und der Weltkirche einen neuen Hirten geschenkt.“ Die Bischöfe wollten den neuen Papst mit ihrem Gebet begleiten. „Möge sein Dienst zum Segen für die Kirche und für die Welt werden“, hieß es.
Von der Leyen wünscht sich Weisheit und Stärke
„Wir wünschen uns, dass sein Pontifikat von Weisheit und Stärke geleitet sein wird, indem er die katholische Gemeinschaft durch seinen Einsatz für Frieden und Dialog ermutigt“, schrieb indes EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach der Wahl des neuen Kirchenoberhaupts am Donnerstagabend auf X.
Spaniens linker Regierungschef Pedro Sánchez teilte auf X mit: „Herzlichen Glückwunsch an die gesamte katholische Kirche zur Wahl des neuen Papstes Leo XIV. zum Pontifex.“ Und weiter: „Möge sein Pontifikat dazu beitragen, den Dialog und die Verteidigung der Menschenrechte in einer Welt zu stärken, die Hoffnung und Einheit braucht.“ In Spanien bekennt sich eine große Mehrheit der rund 49 Millionen Einwohner zum katholischen Glauben.
Reagiert hat auch schon Polens Präsident Andrzej Duda. „Aus tiefstem Herzen möchte ich seiner Heiligkeit Papst Leo XIV. im Namen der polnischen Nation und in meinem eigenen Namen meine herzlichsten Glückwünsche zu seiner Wahl auf den Heiligen Stuhl übermitteln“, teilte er mit.
Selenskyj hofft auf weitere Unterstützung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte dem neuen Papst und zeigte sich hoffnungsvoll auf eine fortdauernde Unterstützung des Vatikans im russischen Angriffskrieg. Die Ukraine schätze die konsequente Haltung des Heiligen Stuhls zur Wahrung des Völkerrechts, zur Verurteilung der russischen Aggression gegen die Ukraine und zum Schutz der Rechte unschuldiger Zivilisten sehr, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. „In diesem für unser Land entscheidenden Moment hoffen wir auf die fortgesetzte moralische und geistliche Unterstützung des Vatikans bei den Bemühungen der Ukraine, Gerechtigkeit wiederherzustellen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen.“
Er wünsche Leo XIV. Weisheit, Inspiration und Kraft und fügte den lateinischen Glückwunsch „Ad multos annos!“ an - was so viel bedeutet wie „auf viele Jahre“.
Kremlchef Wladimir Putin äußerte sich zuversichtlich, dass sich „der konstruktive Dialog und die Interaktion zwischen Russland und dem Vatikan auf der Grundlage der christlichen Werte, die uns verbinden, weiter entwickeln werden“. Zugleich wünschte er dem neuen Papst „viel Erfolg bei der Erfüllung der Ihnen anvertrauten hohen Aufgabe sowie Gesundheit und Wohlergehen“, heißt es in einem vom Kreml veröffentlichten Telegramm. Das kurze Telegramm des russischen Staatschefs an den Pontifex endete „Mit Hochachtung, Wladimir Putin“.
Die 133 Kardinäle, die am Konklave teilnahmen, hatten sich am Donnerstagabend auf US-Kardinal Robert Francis Prevost als neuen Papst verständigt. Dieser wird sich Leo XIV. nennen. Er folgt auf den verstorbenen Franziskus. (Tsp, AFP)
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