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„Viele versuchten, ihre Herkunft zu verbergen“: Was Russen in Finnland seit Putins Krieg erleben
Die Ethnologin Olga Davydova-Minguet kam 1991 nach Finnland. Heute bemerkt sie erneut: Wer Russisch spricht, gilt schnell als fremd. Ein Gespräch über Migration, Zuschreibungen und alte Feindbilder.
Stand:
Frau Davydova-Minguet, Sie kamen Anfang der 1990er-Jahre aus Russland nach Finnland, gerade, als sich das Land nach dem Kalten Krieg zu öffnen begann. Wie haben Sie diese ersten Jahre als Migrantin erlebt?
Ich hatte Glück: Ich kam 1991 nach Finnland, nachdem ich an der Staatlichen Universität Petrosawodsk Finnische Sprache und Literatur studiert hatte. Ich war außerdem bereits einige Male in Finnland, hatte ein paar Kontakte und sprach die Sprache fließend, fast ohne Akzent.
In gewissem Maß konnte ich also als Finnin durchgehen. Dennoch wurde auch ich mit Stereotypen konfrontiert.
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