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Die iranische Flagge weht vor der Botschaft der Islamischen Republik Iran in Berlin.

© dpa/Fabian Sommer

Wegen angeblicher Spionage: Irans Justiz vollstreckt wieder ein Todesurteil

Ein Mann soll im Iran für den israelischen Geheimdienst gearbeitet und Fotos sowie Videos von einer Militäranlage gemacht haben. Der Oberste Gerichtshof bestätigte das Todesurteil.

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Der Iran hat einen mutmaßlichen Spion für den israelischen Geheimdienst hingerichtet. Nach Angaben des Justizportals Mizan war der Mann im Mai dieses Jahres festgenommen worden, nachdem er Fotos und Videos von einer Militäranlage in der Stadt Urmia im Nordwesten des Landes gemacht hatte.

Nach ersten Ermittlungen stellte sich demnach heraus, dass er ein Unterstützer der Monarchie war und sowohl mit einer militanten iranischen Oppositionsgruppe als auch mit dem israelischen Mossad zusammengearbeitet hatte. Laut Mizan wurde das Todesurteil in einem Gefängnis in Urmia vollstreckt, nachdem das ursprüngliche Urteil vom Obersten Gerichtshof bestätigt worden war.

Seit den israelischen Angriffen auf iranische Atom- und andere strategische Einrichtungen im Juni – sowie den gezielten Tötungen mehrerer iranischer Generäle und Nuklearwissenschaftler – hat die iranische Justiz zahlreiche Personen festgenommen, die der Spionage für Israel verdächtigt werden. Laut unbestätigten Berichten wurden in diesem Zusammenhang bereits über zehn Verdächtige hingerichtet.

Menschenrechtsgruppen kritisieren seit Langem den massiven Einsatz der Todesstrafe im Iran und werfen den Behörden vor, Hinrichtungen vor allem zur Einschüchterung zu nutzen. Nach UN-Angaben wurden im vergangenen Jahr fast 1000 Menschen in dem islamischen Land hingerichtet. (dpa)

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