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Dieses undatierte Archivbild zeigt Yang Hengjun und seine Frau Yuan Xiaoliang.

© dpa/Uncredited

Update

Wegen angeblicher Spionage: Pekinger Gericht verurteilt australischen Journalisten zum Tode

Der Autor und Ex-Diplomat Yang Hengjun schrieb Beiträge über die chinesische Politik, Pekings Regierung wirft dem Australier Spionage vor. Nun bekommt er die Todesstrafe „auf Bewährung“.

| Update:

Ein Gericht in Peking hat am Montag den australischen Journalisten Yang Hengjun zum Tode verurteilt und das Urteil zur Bewährung ausgesetzt. Yangs Familie sei schockiert und am Boden zerstört von dieser Nachricht, sagte ein Sprecher der Familie in Sydney. Yangs Familie sei das Urteil von dem Gericht mitgeteilt worden. Der Prozess fand hinter verschlossenen Türen statt.

Australien sei „entsetzt“ über die Entscheidung des Gerichts und habe den Botschafter Chinas einbestellt, sagte die australische Außenministerin Penny Wong am Montag. Der Erklärung zufolge geht die australische Regierung davon aus, dass das Urteil nach einer zweijährigen Bewährungsfrist in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt werden kann.

Das Außenministerium in Peking bestätigte das Urteil. Das Gericht habe Yang der Spionage für schuldig befunden, teilte Sprecher Wang Wenbin am Montag mit.

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Der gebürtige Chinese hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Im Januar 2019 war er mit Frau und Kind von New York nach Guangzhou im Süden Chinas gereist. Nach seiner Ankunft verschwand er. Erst später wurde seine Festnahme bekannt.

Nicht der erste Streit zwischen Australien und China

Yang ist in China als Romanautor und Blogger bekannt. Er kommentierte regelmäßig die chinesische Politik und äußerte sich dabei zuweilen kritisch über die Kommunistische Partei. Früher arbeitete er Berichten zufolge im chinesischen Außenministerium. Seit 2002 hat er die australische Staatsangehörigkeit.

Die australische Regierung habe sich mehrfach auf höchster Ebene für Yangs Interessen und Gesundheit starkgemacht und wolle dies weiter tun. Berichten zufolge hatten Ärzte im August vergangenen Jahres eine Zyste in der Niere des heute 58-Jährigen entdeckt.

Australien hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit China über inhaftierte Staatsbürger gestritten. Die Beziehung zwischen Peking und Canberra war dementsprechend angespannt.

Im Oktober 2023 kam die chinesisch-australische Journalistin Cheng Lei mehr als drei Jahre nach ihrer Festnahme in China frei. Die 49-Jährige, die für Chinas Staatsfernsehen arbeitete, war im August 2020 festgenommen worden. Die Anklage warf ihr vor, Staatsgeheimnisse ans Ausland weitergegeben zu haben. (Reuters, dpa)

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