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Der iranische Präsident Ebrahim Raisi spricht vor dem Parlament (Symbolbild).

© IMAGO/Icana/Uncredited

Wegen Fotografierens in „sensibler Zone“: Deutscher angeblich im Iran festgenommen

Iranische Behörden haben laut Staatsmedien einen deutschen Staatsbürger festgenommen. Die deutsche Botschaft in Teheran bemühe sich um Aufklärung, heißt es aus Berlin.

Im Iran ist Staatsmedien zufolge ein deutscher Staatsangehöriger festgenommen worden. Die Person soll in einer „sensiblen Zone“ der Südwestprovinz Chusestan fotografiert haben, berichtete die staatliche Zeitung „Dscham-e Dscham“ am Dienstag. Zur Identität und dem Zeitpunkt der Festnahme gab es zunächst keine Informationen. Immer wieder kommt es in der Provinz zu Demonstrationen.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, man habe die Berichte in den iranischen Medien zur Kenntnis genommen. Die deutsche Botschaft bemühe sich derzeit mit Hochdruck um Aufklärung.

Im Zuge der jüngsten Protestwelle wurden nach Angaben der Justiz mindestens 40 ausländische Staatsbürger festgenommen. Der Iran klagte einige mit dem Vorwurf der Spionage an. Kritiker werfen dem Iran vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzusetzen. Teheran weist diese Vorwürfe zurück und begründet die Festnahmen in der Regel mit der nationalen Sicherheit.

Erst am Wochenende meldete der Iran die Hinrichtung des britisch-iranischen Staatsbürgers Aliresa Akbari. Dem ehemaligen iranischen Spitzenpolitiker wurde ebenfalls Spionage vorgeworfen. Möglicherweise steckt aber ein Machtkampf in der iranischen Führungsebene hinter seiner Verurteilung und Exekution.

Mit Ausbruch der Proteste Mitte September 2022 ist die Islamische Republik Iran in eine schwere politische Krise gestürzt. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Sie war von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden. (dpa)

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