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Menschen, die die Ukraine unterstützen, protestieren vor dem Dirco (OR Tambo) Building in Pretoria, Südafrika.

© dpa/ Themba Hadebe

Wegen Lawrow-Besuch in der Kritik: Südafrika protestiert gegen russlandfreundlichen Kurs der Regierung

Die südafrikanische Regierung hat angekündigt, den russischen Außenminister zu empfangen. Die Bevölkerung demonstriert für Frieden in der Ukraine.

In Südafrika haben Demonstranten am Montagmorgen gegen den Besuch von Russlands Außenminister Sergei Lawrow protestiert. Vor dem Außenministerium in der Hauptstadt Pretoria hielten sie Plakate hoch mit Aufschriften wie „Stoppt Putin“ und „Lawrow, geh nach Hause“.

Den russischen Politiker bezeichneten sie als „Putins Chef-Lügner“. „Wir sind hier für einen guten Zweck; wir wollen Frieden“, erklärte einer der Versammelten.

In der vergangenen Woche hatte Südafrikas Außenministerin Naledi Pandor mit der Ankündigung für Aufsehen gesorgt, ihren russischen Amtskollegen zu empfangen. Lawrow soll Berichten zufolge zu seiner zweiten Afrika-Reise seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs aufgebrochen sein. Bereits im Juli hatte er auf der Suche nach Verbündeten Ägypten, die Demokratische Republik Kongo und Äthiopien besucht.

Südafrikas Regierung ist wegen ihres russlandfreundlichen Kurses wiederholt in die Kritik geraten. Pretoria pocht auf Neutralität; entsprechend werde auch der Ukraine-Konflikt am Montag eine Rolle bei den Gesprächen spielen.

Russland, Südafrika und China wollen im Februar ein gemeinsames Militärmanöver vor der südafrikanischen Küste abhalten.

Opposition, Aktivisten und Kirchen kritisieren die Haltung der Regierung. „Wenn man von jemandem Geld erhält und diese Beziehung erhalten will, dann tanzt man nach seiner Pfeife“, kritisierte zuletzt der Generalsekretär der Südafrikanischen Bischofskonferenz, Hugh O'Connor. Damit nehme das Ansehen des regierenden Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) und dessen Haltung zu Menschenrechten Schaden. (KNA)

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