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Wegen Mail an Jeffrey Epstein: Britische Kinderhilfsorganisation entlässt Prinz Andrews Ex-Frau „Fergie“ als Schirmherrin
Öffentlich hat sich Sarah Ferguson von dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein distanziert. Doch in einer Mail aus dem Jahr 2011 klang das ganz anders.
Stand:
Die Affäre um den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein lässt die britische Königsfamilie nicht los. Nach Prinz Andrew wird nun auch dessen Ex-Frau Sarah Ferguson wegen ihrer Verbindung zu dem 2019 gestorbenen US-Multimillionär für Wohltätigkeitsorganisationen zur Belastung.
Die Herzogin von York wurde als Schirmherrin einer Kinderhilfsorganisation abgesetzt, nachdem eine Mail aufgetaucht war, in der sie den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein im Jahr 2011 als ihren „besten Freund” bezeichnet haben soll.
Wie eine Sprecherin der Organisation „Julia’s House“ auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, beendete die Trägerorganisation mehrerer Kinderhospize die Zusammenarbeit mit „Fergie“, wie sie in Großbritannien meist genannt wird. Es wäre „unangemessen“, wenn sie weiterhin als Schirmherrin tätig wäre, hieß es in einer knappen Mitteilung.
Hintergrund ist ein Bericht der Zeitung „The Sun“, demzufolge Ferguson eine Mail an Jeffrey Epstein verschickt haben soll, nachdem sie den Kontakt zu ihm öffentlich abgebrochen hatte. Darin entschuldigte sie sich dem Bericht zufolge privat bei ihm für die öffentliche Ablehnung und versicherte ihm ihre Freundschaft. „Du warst mir und meiner Familie immer ein treuer, großzügiger und bester Freund“, zitiert die BBC aus der Mail.
Sprecher der Herzogin bestätigt Mailverkehr
In einem Interview Anfang dieses Jahres hatte die Herzogin von York ihre Beziehung zu Epstein noch als „gigantischen Fehler“ bezeichnet, berichtet die BBC. Dazu stehe die Mail in Widerspruch.
Ein Sprecher der Herzogin bestätigte gegenüber der BBC den Mailverkehr. Mit der Mail habe Ferguson aber lediglich versucht, eine Klage von Epstein zu abzuwenden, weil sie ihn in einem Zeitungsinterview mit Kindesmissbrauch in Verbindung gebracht hatte. Sie bereue nach wie vor jede Verbindung zu ihm.
Zu der Zeit, als Sarah Ferguson die Mail verschickt haben soll, saß Epstein bereits mehrere Jahre wegen schwerer Sexualverbrechen im Gefängnis.
Epstein, der einst in höchsten Kreisen verkehrte, hatte einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Mädchen zum Opfer fielen. Den Bruder von König Charles III. (76), Prinz Andrew, kostete die Freundschaft mit Epstein seinen Platz im engeren Kreis der Royals. Eines der Opfer warf ihm vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Der 65-Jährige stritt die Vorwürfe stets ab. Eine Klage endete im Vergleich. Dennoch verlor Andrew seine Rolle als offizieller Vertreter des Königshauses, militärische Ränge und Schirmherrschaften.
Erst vor wenigen Tagen berief Premierminister Keir Starmer seinen Botschafter in Washington ab, weil auch dieser enge Beziehungen zu Epstein gepflegt hatte. Auch US-Präsident Donald Trump verkehrte einst freundschaftlich mit dem Geschäftsmann. Er streitet ab, von den Machenschaften seines früheren Bekannten gewusst zu haben. (Tsp, dpa)
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