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Infolge des Bootsunglücks machte der Abgeordnete Spilios Kriketos rassistische Aussagen über Geflüchtete.

© dpa/Uncredited

Nach Bootsunglück: Griechischer Abgeordneter wegen rassistischer Aussagen aus Partei ausgeschlossen

Nach dem Bootsunglück vor der griechischen Küste sagte Spilios Kriketos, die meisten Flüchtlinge seien Diebe. Seine Partei zieht nun Konsequenzen.

Nach dem schlimmen Schiffsunglück mit möglicherweise mehreren hundert toten Migranten vor der Küste Griechenlands ist der rechtsgerichtete Abgeordnete Spilios Kriketos nach rassistischen Äußerungen aus der Partei Nea Dimokratia (ND) ausgeschlossen worden.

Die Regierungspartei kündigte am Freitagabend den Ausschluss des Abgeordneten an und erklärte, dass „Meinungen wie die von Spilios Kriketos (...) keinen Platz in unserer Partei haben“.

Kriketos, der bei der Parlamentswahl am 25. Juni erneut kandidiert, hatte in einem Youtube-Video nach dem Unglück den „tragischen“ Verlust beklagt, gleichzeitig jedoch betont, Griechenland könne „nicht noch mehr Migranten tolerieren“. Er sagte, dass es sich bei den meisten Flüchtlingen um Diebe handele.

Seine Äußerung sorgte für Empörung. Die größte linke Oppositionspartei Syriza bezeichnete sie als „rassistischen Vortrag“ und forderte die Partei auf, Kriketos auszuschließen.

„Äußerungen von Hass und Rassismus gehören nicht zu den Werten der Partei“, hieß es in der Erklärung von Nea Dimokratia nach dem Ausschluss.

Das überladene Fischerboot war nach Angaben der griechischen Behörden am Mittwochmorgen vor der Halbinsel Peloponnes an einer der tiefsten Stellen des Mittelmeers gekentert, nachdem zuvor der Motor ausgefallen war.

104 Menschen konnten gerettet werden. 78 Leichen wurden geborgen, die Zahl der Todesopfer dürfte jedoch erheblich höher sein. Im Laderaum des Schiffes sollen rund hundert Kinder gewesen sein. (AFP)

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