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Weil die Priorität woanders liegt?: Russland will Kursk offenbar von Freiwilligen verteidigen lassen
Seit mehr als drei Wochen stehen ukrainische Truppen auf russischem Gebiet. Größere Gegenangriffe sind nicht bekannt. Moskau sammelt nun angeblich neue Truppen.
Stand:
Zur Abwehr des ukrainischen Angriffs auf das russische Gebiet Kursk baut Russland dort nach britischen Angaben einen Freiwilligenverband auf. Den rekrutierten Soldaten werde versprochen, dass sie im Rahmen eines Halbjahresvertrags nur im Gebiet Kursk eingesetzt würden, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Es handele sich um eine sogenannte Bars-Truppe für die Kampfreserve.
„Die Gründung der Bars-Kursk-Einheit ist mit ziemlicher Sicherheit eine russische Reaktion auf den ukrainischen Einfall in die russische Oblast Kursk, der am 6. August 2024 begann“, hieß es in London weiter. Es sei aber unwahrscheinlich, dass die neue Einheit innerhalb des nächsten Monats aufgestellt und einsatzbereit sei.
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Nach britischer Einschätzung gibt es insgesamt mehr als 30 solcher Bars-Einheiten. „Es handelt sich dabei überwiegend um leichte Infanterie, denen es an Artillerien und gepanzerten Fahrzeugen mangelt“, hieß es.
Pokrowsk hat offenbar Priorität
Nach Ansicht von Experten könnte die Aufstellung in Kursk darauf hinweisen, dass die Russen möglichst wenige ihrer regulären Truppen aus der Ukraine abziehen wollen, um den Angriff zu parieren. Das britische Ministerium betonte, die Offensive auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine habe für Russland trotz des Truppenaufbaus in Kursk Priorität.
Die russische Armee näherte sich der strategisch wichtigen Stadt inzwischen so weit, dass die lokale Polizei Bürger zur Evakuierung aufgerufen hat. Der ukrainische Oberbefehlshaber bezeichnete die Kämpfe im Umfeld von Pokrowsk als „außergewöhnlich hart“. (dpa/Tsp)
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