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Ein russischer Soldat wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

© REUTERS/stringer

Weil er einen Kriegsgefangenen erschossen hatte: Lebenslange Haft für russischen Soldaten

Die Kiewer Justiz setzt ein Zeichen: Ein russischer Soldat wird wegen Tötung eines Kriegsgefangenen bestraft. Warum solche Urteile bislang selten sind.

Stand:

Wegen Erschießung eines kriegsgefangenen Ukrainers ist ein russischer Soldat in Kiew zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Es war nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU die erste Verurteilung zu lebenslang in einem solchen Strafprozess.

Der 27-jährige Russe erschoss demnach einen ukrainischen Soldaten, obwohl dieser seine Waffe weggeworfen und sich eindeutig ergeben hatte. Die Tat ereignete sich den Angaben nach im Januar 2024 im südukrainischen Gebiet Saporischschja, als russische Truppen eine ukrainische Stellung einnahmen. Später hätten die Ukrainer die Stellung zurückerobert und dabei den Todesschützen gefangengenommen.

Der Kiewer Generalstaatsanwaltschaft sind nach eigenen Angaben mit Stand Oktober 263 Fälle bekannt, dass kriegsgefangene ukrainische Soldaten noch auf dem Schlachtfeld getötet wurden. Die Täter sind aber schwer zu ermitteln; und nur in seltenen Fällen gelingt es, ihrer habhaft zu werden.

Etwa 2500 ukrainische Soldaten wurden im September in russischer Kriegsgefangenschaft vermutet. Bei Gefangenenaustauschen zeigt sich immer wieder, dass fast alle rückkehrenden Ukrainer in Russland misshandelt worden sind. Über den Umgang der Ukraine mit russischen Kriegsgefangenen sind bislang keine Klagen laut geworden. (dpa)

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