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Der manövrierunfähige Tanker „Eventin“ liegt zwischen Binz und Sassnitz auf der Reede Sassnitz.

© dpa/Stefan Sauer

Update

Weiterfahrt verzögert sich: Havarierter russischer Öltanker liegt noch immer vor Rügen

Eigentlich sollte die „Eventin“ die Ostsee verlassen, doch nun liegt das mit 99.000 Tonnen Öl beladene Schiff weiterhin nördlich von Rügen. Wann es abgeschleppt werden kann, ist unklar.

Stand:

Der manövrierunfähige Tanker „Eventin“ liegt am Dienstagmittag weiterhin vor Rügen auf Reede. Die Position sei unverändert, teilte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums mit. Wann das Schiff abgeschleppt werde, könne er aktuell nicht sagen.

Die Kosten für den Sicherungseinsatz würden wie üblich der Reederei in Rechnung gestellt, stellte der Ministeriumssprecher klar. Zur Höhe konnte er nichts sagen. Die Reederei könne eine etwaige Übernahme dann mit ihrer Versicherung klären.

Nach Aussage des Sprechers wird das Schiff nicht einbehalten, bis die Rechnung beglichen sei. Es sei immer abzuwägen, wie lange man ein Schiff am Haken behalten wolle, sagte er bei einer Pressekonferenz bereits am Montag in Berlin. Aus verkehrstechnischer Sicht und im Sinne des Meeresschutzes sei es besser, wenn das Schiff möglichst schnell in einen Hafen komme und repariert werde, statt auf Reede zu liegen.

Am Montag hatte es zunächst geheißen, dass der Tanker wahrscheinlich gegen Abend in Richtung Skagen an der Nordspitze Dänemarks geschleppt und damit die Ostsee verlassen werde. Derzeit sichert ein kommerzieller Schlepper die Position des Schiffes vor dem Stadthafen Sassnitz. Zuständig für das Abschleppen ist die Reederei der „Eventin“.

99.000
Tonnen Öl befinden sich an Bord des russischen Tankers „Eventin“

Parallel werde sich um die Versorgung der Tankerbesatzung gekümmert, teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee am Montag mit. Dieser gehe es momentan den Umständen entsprechend gut, aber an Bord des 274 Meter langen Tankers mit 24 Besatzungsmitgliedern funktioniere nichts mehr: weder Heizen oder Kochen noch die sanitären Einrichtungen.

Aus Sicht des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee werde die Lage erst abgeschlossen sein, wenn der Tanker die deutschen Hoheitsgewässer verlassen habe, so Amtsleiter Stefan Grammann.

Der fast 20 Jahre alte Tanker mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord war am Freitag in der Ostsee nördlich von Rügen havariert. Weil alle Systeme an Bord ausgefallen waren, trieb das Schiff stundenlang manövrierunfähig in der Ostsee.

Rettungsteams gelang es schließlich, am Freitagnachmittag auf hoher See Schleppverbindungen zur „Eventin“ herzustellen. So konnte das Schiff vor die Küste von Sassnitz gezogen werden. Die Wetterbedingungen auf See hatten den Schleppvorgang erheblich verlangsamt, zwischenzeitlich waren die Wellen bis zu vier Meter hoch. (dpa)

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