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Auf diesem vom russischen Verteidigungsministerium via AP veröffentlichten Videostandbild bedienen russische Soldaten die Panzerkanone 2S7M Malka an einem ungenannten Ort.

© dpa/---

Bis zu zehn Tage Haft: Russisches Parlament will Soldaten für Handynutzung im Einsatz bestrafen

Der Gebrauch von Handys im Kriegseinsatz soll in Russland künftig als schweres Disziplinarverfahren gelten. Dass Soldaten so ihre Stellungen preisgaben, kam im Ukraine-Krieg schon häufiger vor.

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Nach dem Willen des russischen Parlaments sollen Soldaten, die in Kampfgebieten Handys mit Lokalisierungsfunktionen benutzen, bis zu zehn Tage in Haft genommen werden können. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. Der Gebrauch der Mobiltelefone soll als schweres Disziplinarvergehen eingestuft werden. 

Vergangenes Jahr wurden fast Hundert Soldaten in der von Russland kontrollierten Region Donezk getötet, als es dem ukrainischen Militär gelang, anhand der Handydaten ihre Unterbringung in einer Berufsschule im ukrainischen Makijiwka ausfindig zu machen. Dort soll Munition gelagert worden sein.

Der Vorfall hatte damals für großes Aufsehen unter den sogenannten Militärbloggern geführt. Einer der Kriegspropaganda-Blogs schrieb damals: „Wer hatte die Idee, Personal in großer Zahl in einem Gebäude zu platzieren, wo selbst ein Dummkopf versteht, dass es viele Verwundete oder Tote geben wird, selbst wenn sie mit Artillerie getroffen werden?“

Ein ähnlicher Fall hatte im Dezember 2022 die Runde gemacht. Damals postete ein russischer Kriegsfreiwilliger Fotos von einer Militärposition im ukrainischen Cherson. Das ukrainische Militär hatte die Stellung daraufhin mit Langstreckenraketen beschossen. (mlk, Reuters)

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