
© REUTERS/Ukrainska Pravda
Nach Tod von ukrainischem Spion: Russische Auftragsmörder offenbar in Kiew getötet
Russlands Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Krieg der Geheimdienste. Vor einigen Tagen ließ Moskau wohl einen hochrangigen ukrainischen Agenten umbringen. Nun hat Kiew reagiert.
Stand:
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben einen Mann und eine Frau getötet, die für die Ermordung eines SBU-Offiziers verantwortlich sein sollen. Das Versteck der beiden von Russland angeworbenen Täter sei durch verdeckte Ermittlungen und aktive Spionageabwehr entdeckt worden, teilte Geheimdienstchef Wassyl Maljuk mit.
„Bei der Festnahme haben sie Widerstand geleistet, es kam zu einem Feuergefecht, so dass die Schurken liquidiert wurden“, sagte er auf einem vom SBU per Telegram verbreiteten Video.
Ermordeter Top-Spion war Schlüsselfigur
Der Tod sei die einzige Perspektive für solche Verbrecher, betonte er. Tatsächlich sind am Ende des Videos zwei Leichen hinter Maljuk zu erkennen. Mutmaßlich handelt es sich um die beiden Getöteten, einen Mann und eine Frau.
Am Donnerstag war ein SBU-Oberst in Kiew durch fünf Schüsse getötet worden. Nach Informationen der „New York Times“ handelte es sich um Iwan Voronich, eine Schlüsselfigur bei streng geheimen Operationen gegen Russland. Voronich, ein hochrangiger Offizier mit über 30 Jahren Erfahrung im Geheimdienst, leitete eine Spezialeinheit des SBU-Sondereinsatzzentrums „Alpha“, heißt es.
Unter seinem Kommando führte die Ukraine im August 2024 großangelegte Angriffe in der russischen Region Kursk durch. Die „New York Times“ beschreibt diese Operationen als einige der kühnsten Einsätze tief hinter feindlichen Linien seit Beginn des Kriegs.
Voronichs Einheit soll der Zeitung zufolge auch hinter der gezielten Tötung des pro-russischen Separatistenführers Arsenij Pawlow – besser bekannt unter seinem Kampfnamen „Motorola“ – gesteckt haben. Die Operation wurde offenbar mit technischer Unterstützung der CIA durchgeführt. (dpa, Tsp)
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