
© IMAGO/TT/Stian Saur
„Wie eine Atombombe der ersten Generation“: Die Nordsee-Odyssee eines russischen Schiffs mit explosiver Fracht
Seit Wochen irrt der Frachter Ruby durch die Nordsee – beladen mit 20.000 Tonnen hochexplosivem Ammoniumnitrat aus Russland. Viele sehen darin eine neue Provokation des Kremls. Oder ist alles doch nur Zufall?
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Wohin Ruby genau will, weiß so richtig niemand. Anfang September verharrte der mehr als 180 Meter lange Frachter wochenlang im nordnorwegischen Tromsø, vergangenes Wochenende nahm er Kurs auf den Öresund zwischen Dänemark und Schweden. Seit Mittwochnachmittag liegt Ruby in der Nordsee kurz vor dem Ärmelkanal vor Anker.
Ruby sucht seit Wochen einen sicheren Hafen. Das Schiff ist seit einem schweren Sturm kaum mehr fahrtüchtig, muss dringend repariert werden. Der Rumpf ist beschädigt, auch der Antrieb des Schiffes gilt als teilweise zerstört. Doch kein Hafen, kein Land will das schwer beladene Schiff aufnehmen. Aus Angst vor der gefährlichen Fracht.
Ruby kommt aus Russland – und ist mit 20.000 Tonnen explosivem Ammoniumnitrat beladen.
Der Frachter macht immer mehr Länder nervös. Denn Ruby verhielt sich im Laufe seiner mehrwöchigen Reise immer wieder äußerst seltsam, schipperte nach Angaben des Ortungsdienstes Marine Tracker zeitweise sogar führungslos durch die Nordsee. Rubys Irrfahrt durch die Nord- und Ostsee – viele sehen darin eine neue Provokation durch Kreml-Chef Wladimir Putin.
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