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Verstörende Bemerkungen: Trump soll offen über möglichen Sex mit seiner Tochter gesprochen haben
Einem Medienbericht zufolge habe der Republikaner vor Mitarbeitenden anzügliche Kommentare über Ivanka Trump gemacht – und zwar selbst dann noch, als er Präsident war.
Stand:
Es sieht nach einem weiteren Tiefpunkt in einer langen Reihe von Verfehlungen aus, die dem ehemaligen US-Präsidenten und aktuellen Bewerber um die nächste Präsidentschaft vorgeworfen werden: Das US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ berichtet über brisante Behauptungen von ehemaligen Mitarbeitenden Donald Trumps.
Bereits vor seiner Präsidentschaft war Trump mit anzüglichen Bemerkungen über seine Tochter Ivanka aufgefallen. Doch auch im Amt als Präsident habe er damit nicht aufgehört und darüber gesprochen, „wie es wohl wäre, mit ihr Sex zu haben“.
Dies habe zu einer Rüge seines Stabschefs geführt, wie es in dem kommenden Buch „Blowback: A Warning to Save Democracy from the Next Trump“ heißt, aus dem „Newsweek“ zitiert. Die englische Ausgabe erscheint am 18. Juli. Autor ist Miles Taylor, der von 2017 bis 2019 – also während Trumps Präsidentschaft – im US-Sicherheitsministerium arbeitete.
Bereits 2018 veröffentlichte er in der „New York Times“ unter einem Pseudonym einen kritischen Artikel über Donald Trump. 2022 verließ Taylor die Republikaner.
Der Präsident habe über Ivanka Trumps Brüste und ihren Po gesprochen
Wie „Newsweek“ berichtet, schreibt Taylor in dem Buch über Trump: „Mitarbeitende sagten, er habe über Ivanka Trumps Brüste, ihren Po und darüber gesprochen, wie es wäre, mit ihr Sex zu haben – Bemerkungen, die John Kelly (Trumps Stabschef, Anm. der Redaktion) einmal dazu veranlassten, den Präsidenten daran zu erinnern, dass Ivanka seine Tochter sei.“
Taylor wolle in seinem Buch den „nackten Sexismus“ offenlegen, mit dem auch andere Frauen im Umgang mit Trump konfrontiert gewesen seien – von Präsidenten-Mitarbeiterinnen am unteren Ende der Gehaltsskala bis zu Mitgliedern des Kabinetts.
Sexismus unter Präsident Trump
„Es gibt immer noch eine ganze Reihe weiblicher Führungskräfte aus der Trump-Administration, die über die ungleiche Behandlung, die sie in der Administration erfahren haben, bestenfalls geschwiegen haben“, sagte Taylor gegenüber Newsweek. „Schlimmstenfalls“ hätten sie auch nichts über „den nackten Sexismus“ gesagt, den sie unter Donald Trump erlebt hätten.
Bei „Newsweek“ wird auch Kellyanne Conway zitiert, die als Trumps Wahlkampfmanagerin und seine Beraterin arbeitete. Conway habe Trump gegenüber Buchautor Taylor als „frauenfeindlichen Tyrannen“ bezeichnet – nach einem Meeting mit mehreren weiblichen Führungskräften, die Trump „beschimpft“ habe.
Conways angeblicher Kommentar wurde von einer Quelle aus Conways Umfeld gegenüber „Newsweek“ dementiert.
Die Vorgeschichte: Trump und die Frauen
Es ist längst nicht das erste Mal, dass Trump Verfehlungen gegenüber Frauen und unangemessene Kommentare über seine Tochter vorgeworfen werden. 2006, vor seiner politischen Karriere, sagte Trump in einer Talkshow: „Wenn Ivanka nicht meine Tochter wäre, würde ich vielleicht mit ihr ausgehen.“

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Ivanka Trump, die als Model, Unternehmerin und Präsidentenberaterin ihres Vaters arbeitete, behauptete 2016 in einem Interview mit „CBS News“: „Ich bin nicht bei jeder Interaktion meines Vaters dabei, aber er ist kein Grapscher. Das ist nicht seine Art“, sagte sie. „Und ich kenne meinen Vater offensichtlich schon mein ganzes Leben und er hat totalen Respekt vor Frauen.“
Auch Donald Trump hat mehrfach bestritten, sich gegenüber Frauen unangemessen verhalten zu haben.
Aber Trumps fragwürdige Einstellung gegenüber Frauen ist bestens dokumentiert. Am bekanntesten dürfte sein „Grab them by the pussy“-Kommentar sein, der 2005 in einem Gespräch mit dem Moderator Billy Bush fiel.
Trump behauptete dort, dass Frauen ihm übergriffiges Verhalten durchgehen ließen, da er ja ein Star sei. Nachdem ein Video des Gesprächs 2016 öffentlich geworden war, warfen mehrere Frauen Trump vor, sie sexuell bedrängt zu haben.
Trump wurde wegen sexueller Nötigung verurteilt
Im Mai 2023 fiel dann ein historisches Urteil: Der Ex-Präsident, gegen den mehrere Prozesse laufen, wurde in einem Zivilverfahren für schuldig befunden. Er hat demnach die ehemalige Kolumnistin des Modemagazins „Elle“, E. Jean Carroll, sexuell genötigt.
Erstmals wurde damit ein ehemaliger US-Präsident wegen eines gravierenden Fehlverhaltens von einem Gericht verurteilt. Trumps Anwaltsteam hatte angekündigt, gegen die Entscheidung der Jury Rechtsmittel einzulegen. Trump hat eine Gegenklage wegen Verleumdung eingereicht.
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