
© dpa/Alexander Zemlianichenko
Wie starb Putins hartnäckigster Gegner?: Russische Akten sollen auf Vergiftung von Nawalny hindeuten
Viele hegen Zweifel an der Erklärung Russlands, Alexej Nawalny sei eines natürlichen Todes gestorben. Einem Medienbericht zufolge gibt es mehrere Ärzte, die von einer anderen Todesursache ausgehen.
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Offiziellen Angaben zufolge starb der Kremlkritiker Alexej Nawalny am 16. Februar eines natürlichen Todes. Doch schon unmittelbar nach Bekanntgabe seines Todes begannen Spekulationen darum, ob und wie Putins Behörden Einfluss darauf hatten. Geleakte Dokumente russischer Ermittlungsbehörden legen nun nahe, dass der Oppositionspolitiker mutmaßlich gezielt getötet wurde. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.
In einem am Sonntag veröffentlichten Bericht des auf Russland spezialisierten Medienhauses „The Insider“ werden mehrere Ärzte zitiert, die die in den Akten beschriebenen Symptome als typisch für Vergiftungen beschreiben.
Demnach habe sich Nawalny auf den Boden gelegt und über starke Bauchschmerzen geklagt. „Er begann reflexartig seinen Mageninhalt auszustoßen, hatte Krämpfe und verlor das Bewusstsein“, zitiert der Autor Roman Dobrokhotov aus einem der Dokumente.
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Dem Notarzt Alexander Polupan zufolge, der Nawalny nach der Nowitschok-Vergiftung im Jahr 2020 in Omsk behandelte, passen diese von den Medizinern beobachteten Symptome nicht zur offiziell erklärten Diagnose Moskaus.
„Das kurze Intervall zwischen den Unterleibsschmerzen und den Krämpfen deutet auf eine mögliche Exposition gegenüber einem phosphororganischen Wirkstoff hin – dieselbe Substanzklasse wie Nowitschok, aber in diesem Fall wurde er möglicherweise innerlich und nicht äußerlich angewendet“, wird Polupan in dem Medienbericht zitiert. Andere von „The Insider“ kontaktierte Ärzte bestätigen Polupans Sicht.
Russland zufolge starb der vehementeste Kritiker Wladimir Putins an einer Herzrhythmusstörung in einer Strafkolonie im Norden Sibiriens. Nawalny wurde 2021 unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Russland verhaftet. Zuvor wurde der Oppositionspolitiker in Deutschland behandelt, nachdem ein Opfer eines Giftanschlages geworden war. (Tsp)
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