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Der Schriftzug „Harvard Universität“ ist an einer Tür der Hochschule in den USA zu sehen.

© dpa/Nicolaus Czarnecki

Wieder Schlappe für Trump: US-Gericht legt Einreiseverbot für Harvard-Studierende auf Eis

Der US-Präsident will ausländischen Staatsangehörigen die Aufnahme des Studiums an der Elite-Universität verwehren. Die Hochschule in Massachusetts wehrt sich erfolgreich – vorerst.

Stand:

Eine Bundesgericht in den USA hat den von Präsident Donald Trump angekündigten Einreisestopp für fast alle ausländischen Staatsangehörigen, die an der Elite-Universität Harvard studieren wollen, vorerst blockiert. Bis zu einer Anhörung vor Gericht sollen die bislang geltenden Regeln aufrechterhalten werden, hieß es in der Begründung von Richterin Allison D. Burroughs.

Die Universität, die ihren Sitz in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts hat, habe ausreichend nachgewiesen, dass sie andernfalls „einen unmittelbaren und nicht wieder gutzumachenden Schaden erleiden“ würde, argumentierte Burroughs. Der Stopp des Vorhabens gelte mit der Verkündung und sei bis zu einer weiteren Anordnung des Gerichts in Kraft.

Harvard kann vorerst aufatmen – aber auch auf Dauer?

Damit kann die Hochschule im Streit mit der US-Regierung zunächst aufatmen, auch wenn der finale Ausgang des Verfahrens noch nicht absehbar ist. Die Universitätsleitung hatte erst kürzlich Rechtsmittel gegen die Ankündigung Trumps eingelegt, indem sie eine bereits bestehende Klage vor dem Gericht erweiterte.

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Die Regierung wirft mehreren Hochschulen wie Harvard eine linksliberale Ausrichtung vor und behauptet unter anderem, es seien nicht genügend Maßnahmen gegen Antisemitismus ergriffen worden. Anders als andere Universitäten widersetzt sich Harvard weitreichenden politischen Vorgaben aus Washington und geht juristisch dagegen vor.

Trump hatte am Mittwoch (Ortszeit) verkündet, dass die geplante Einreisebeschränkung zunächst für sechs Monate gelten solle. Das „Verhalten“ der Universität mache sie zu einem „ungeeigneten“ Ziel für ausländische Studenten und Forscher, erklärte die Trump-Regierung, die Harvard schon seit Monaten bekämpft.

Harvard wies seine Argumentation zurück, dass die Einreise von ausländischen Staatsangehörigen, die an der Uni nahe Boston studieren wollen, „schädlich für die Interessen der Vereinigten Staaten“ sei. Denn dieselben Personen dürften Trumps Ankündigung zufolge nach wie vor einreisen, solange sie nicht in Harvard studieren wollen.

Trumps Ankündigung ziele also lediglich darauf ab, sein bekanntes Vorhaben durchzusetzen, das bereits juristisch angefochten werde, hieß es in der überarbeiteten Klageschrift. Die berühmteste Hochschule der USA warf der Trump-Regierung eine „konzertierte und eskalierende Vergeltungskampagne“ vor.

Harvard solle dafür bestraft werden, dass die Universität sich einer Kontrolle ihrer Leitung, ihrer Lehrpläne und der „Ideologie“ ihrer Dozenten und Studenten durch die Regierung verweigere. „Das ist nicht der erste Versuch der Regierung, Harvard von seinen internationalen Studenten abzuschneiden“, erklärte die Universität weiter.

Die Universität wehrt sich seit vergangenem Monat gegen den von der US-Regierung geplanten Ausschluss ausländischer Studierender.

Richterin Burroughs hatte dieses Vorhaben bereits im Mai gestoppt – und verlängerte auch diesen Beschluss nun. Er hindert die Regierung vorerst daran, der Universität zu verbieten, weiterhin über ein spezielles Bundesprogramm Studierende aus dem Ausland aufzunehmen. (dpa, AFP)

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