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Demonstranten versammeln sich in der Innenstadt von Chicago.

© AFP/KAMIL KRZACZYNSKI

Update

„Wir versuchen, unsere Demokratie zu schützen“: Neue landesweite Proteste gegen Trump in den USA

Lange regte sich kaum öffentlicher Widerstand gegen die Politik von US-Präsident Trump, nun gibt es wieder landesweite Proteste. Auch vor dem Weißen Haus demonstrierten Hunderte.

Stand:

In den USA haben erneut tausende Menschen gegen Präsident Donald Trump und seine Politik protestiert. Zwei Wochen nach den größten Protesten seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus gab es am Samstag wieder Demonstrationen unter anderem in New York und Washington.

Vor dem Weißen Haus in Washington demonstrierten Hunderte Menschen. Sie warfen Trump vor, autokratisch zu regieren und Ausländer ohne angemessene Gerichtsverfahren abzuschieben.

Auf Plakaten stand etwa „No King“ (Kein König). Immer wieder skandierten Demonstranten: „Bring them home“ in Anspielung auf Migranten, die nach Ansicht der Demonstranten widerrechtlich abgeschoben worden waren. 

Eine Frau hält ein Schild mit der Aufschrift „No Kings“.

© dpa/Bryan Smith

Eine Frau aus Washington sagte, sie sei gekommen, weil sie das Gefühl habe, dass der Protest gegen Trump wachse und sie dabei sein wolle. Ein junger Mann erklärte, wenn einem Mann wie dem nach El Salvador abgeschobenen Kilmar Abrego Garcia die Rechte genommen würden, dann müsse man aufpassen, dass nicht bald auch anderen Bürgern Rechte genommen würden. Abrego war von der Regierung trotz eines bestehenden Schutzes ohne Verfahren abgeschoben worden.

Bei einem Protestzug in New York hielten die Menschen Plakate mit Aufschriften wie „Keine Könige in Amerika“ und „Widersetzt euch der Tyrannei“ hoch. Viele protestierten auch gegen Trumps Abschiebepolitik und skandierten mit Blick auf die am rigorosen Vorgehen gegen Migranten ohne Aufenthaltstitel beteiligte US-Einwanderungsbehörde ICE: „Keine ICE, keine Angst, Einwanderer sind hier willkommen.“

Wir sind in großer Gefahr.

Demonstrantin, 73

„Wir sind in großer Gefahr“, sagte eine 73-jährige Demonstrantin, deren Eltern den Holocaust überlebten. Sie verglich den Beginn von Trumps zweiter Amtszeit mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland 1933. Trump sei aber „viel dümmer als Hitler oder die anderen Faschisten“, sagte sie. „Er wird manipuliert und sein eigenes Team ist gespalten.“

Proteste gab es auch in vielen anderen Städten. Nach Angaben der Organisatoren waren insgesamt rund 400 Demonstrationen geplant. Im Bundesstaat Kalifornien versammelten sich mehrere hundert Trump-Gegner an einem Strand in San Francisco. Die Zeitung „San Francisco Chronicle“ veröffentlichte ein Foto der Demonstranten, die einen großen Kreis und die Worte „Impeach + Remove“ („Des Amtes entheben und ablösen“) bildeten.

Aufgerufen hatte diesmal eine Gruppe mit dem Namen 50501. „Wir versuchen, unsere Demokratie vor der beginnenden Autokratie unter der Trump-Regierung zu schützen“, sagte einer der Veranstalter.

Die Demonstrationen vor zwei Wochen waren mit zehntausenden Teilnehmern die größten Proteste gegen Trump seit dessen Amtsantritt im Januar. Allerdings waren es weitaus weniger Demonstranten als nach Trumps erstem Amtsantritt 2017, als allein an einer Großkundgebung in Washington mit dem Namen Women’s March geschätzt eine halbe Million Menschen teilgenommen hatten. (AFP, dpa)

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