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„Wladimir, STOPP!“: Trump ruft Putin nach nächtlichem Angriff auf Kiew zur Raison
Nach massiver Kritik am ukrainischen Präsidenten Selenskyj kritisiert US-Präsident Trump nun Kremlchef Putin. Die nächtlichen Angriffe seien nicht notwendig und kämen zu einem schlechten Zeitpunkt.
Stand:
US-Präsident Donald Trump hat Kremlchef Wladimir Putin nach den nächtlichen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew aufgefordert, damit aufzuhören. „Wladimir, STOPP!“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social teils in Großbuchstaben.
„Ich bin nicht glücklich über die russischen Angriffe auf Kiew“, betonte Trump. Sie seien nicht notwendig und kämen zu einem sehr schlechten Zeitpunkt, schrieb er weiter. Jetzt gehe es darum, das Friedensabkommen zu Ende zu bringen.
Russland bombardiert Kiew mit Raketen
Russland hatte Kiew in der Nacht zum Donnerstag ungeachtet der Bemühungen um eine Feuerpause bombardiert und dabei mindestens neun Menschen getötet. Nach Angaben der Behörden überzog die russische Armee die Hauptstadt mit einer Serie von Raketen- und Drohnenangriffen, bei der auch mehr als 70 weitere Menschen verletzt wurden.

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Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte unterdessen, die Angriffe auf Kiew hätten der ukrainischen Verteidigungsindustrie gegolten. Ziel seien unter anderem Fabrikanlagen gewesen, die „Raketentreibstoff und Schießpulver“ produzierten.
Die ukrainische Luftwaffe meldete insgesamt 70 Raketen- und 145 Drohnenangriffe auf ukrainisches Gebiet. Tödliche Angriffe auf die Hauptstadt Kiew, die besser geschützt ist als andere Städte, sind selten.
Reaktionen auf Russlands Raketenangriff auf Kiew
Brüssel und London warfen Moskau vor, mit solchen Angriffen Bemühungen um einen Frieden zu untergraben. Derweil gab es weitere Reaktionen auf einen von US-Medien kolportierten US-Vorschlag zur Beendigung des Krieges, der einen großen Teil der Forderungen Russlands erfüllen würde.
London warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, mit solchen Angriffen die Friedensbemühungen zu untergraben. „Während ukrainische Minister in London auf einen Frieden hinarbeiteten, griff Putins Russland das ukrainische Volk an“, erklärte der britische Außenminister David Lammy im Onlinedienst X. „Das sind nicht die Taten eines Manns des Friedens“.
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Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warf Russland eine Verhöhnung der Friedensbemühungen vor. „Das ist kein Streben nach Frieden, sondern eine Verhöhnung dessen“, erklärte Kallas im Onlinedienst Bluesky. Das „wahre Hindernis“ auf dem Weg zum Frieden sei „nicht die Ukraine, sondern Russland“, fügte sie hinzu. Russlands Kriegsziele hätten sich nicht geändert.
Trump wirft Selenskyj Verlängerung des Ukrainekrieges vor
Am Vortag hatte Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj massiv für dessen Weigerung kritisiert, die Besetzung der Krim zu akzeptieren. Er warf ihm vor, damit den Krieg zu verlängern.
Selenskyj wiederum verkürzte wegen der nächtlichen Angriffe auf Kiew seinen Besuch in Südafrika. Er werde „sofort nach dem Treffen mit dem Präsidenten von Südafrika“ in die Ukraine zurückkehren, erklärte er in Onlinediensten. Zugleich betonte Selenskyj, auf Moskau werde kein Druck ausgeübt, seine Angriffe zu beenden. „Ich sehe keinen starken Druck auf Russland oder irgendwelche neuen Sanktionspakete gegen Russlands Aggression“, sagte der ukrainische Präsident. (dpa, AFP, mira)
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