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Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, und Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, schütteln sich die Hände (Archivbild).

© dpa/AP/Evan Vucci

Zollstreit mit den USA: Kanada setzt Ex-Polizisten als Beauftragten gegen Fentanyl-Schmuggel ein

US-Präsident Donald Trump droht mit 25 Prozent Strafzöllen auf kanadische Importe. Um das zu verhindern, verstärkt das Nachbarland den Kampf gegen Drogenhandel.

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Die kanadische Regierung hat im Zollstreit mit den USA einen Beauftragten zur Eindämmung des Handels mit der Droge Fentanyl ernannt. Der ehemalige Polizist Kevin Brosseau soll die Aufgabe übernehmen und eng mit den US-Behörden zusammenarbeiten, wie die Regierung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau mitteilte.

Die neu geschaffene Stelle ist eines von mehreren Zugeständnissen, mit dem Trudeaus Regierung im Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump Strafzölle gegen Kanada abwenden will.

Trump hatte Anfang Februar die Verhängung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf fast alle kanadischen Importe um 30 Tage aufgeschoben – im Gegenzug für Zusagen Trudeaus, beim Grenzschutz und Kampf gegen Drogenkriminalität nachzubessern.

Trudeau sagt besseren Grenzschutz zu

Die Ernennung von Brosseau zum Fentanyl-Beauftragten werde „die Bemühungen Kanadas voranbringen, in Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten den Fentanyl-Schmuggel aufzuspüren, darin einzugreifen und ihn zu zerschlagen“, erklärte Trudeau nun. Bereits zuvor sagte er die Entsendung von knapp 10.000 Grenzschützern zu.

Unter anderem will Ottawa einen Plan umsetzen, demzufolge „neue Hubschrauber, neue Technologie und mehr Personal“ entlang der fast 9000 Kilometer langen Grenze zwischen beiden Ländern eingesetzt werden sollen. Ähnlich verhielt sich Trump im Handelsstreit mit Mexiko.

Die massenhafte Verbreitung von Fentanyl in den USA hat in den vergangenen Jahren zu einer regelrechten Drogenepidemie mit Zehntausenden Toten geführt. Nach Angaben des für die Erforschung von Drogenmissbrauch zuständigen US-Instituts starben allein im Jahr 2021 mehr als 70.000 Menschen durch eine Überdosis synthetischer Opioide. In den meisten dieser Fälle handelte es sich um Fentanyl.

Die Opioid-Krise mit schwerstabhängigen Drogensüchtigen prägt inzwischen mancherorts das Straßenbild in amerikanischen Städten. Die Stoffe kommen oft aus Drogenlaboren im Ausland in die Vereinigten Staaten. Laut offiziellen Zahlen der US-Grenzbehörden kam weniger als ein Prozent des 2024 in den USA beschlagnahmten Fentanyls aus Kanada. (dpa/AFP)

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