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Zollstreit betrifft auch Temu, Shein und Co.: US-Post nimmt nun doch weiter Pakete aus China an
Bisher konnten chinesische Online-Händler Pakete mit geringem Wert zollfrei in die USA liefern. Dies will Trump abschaffen. Verwirrung gab es jedoch offenbar bei der Umsetzung.
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Die US-Post will nun doch wieder Pakete aus China und Hongkong innerhalb der Vereinigten Staaten befördern. Dies kündigte der U.S. Postal Service (USPS) am Mittwoch an. USPS arbeitet eng mit der US-Zollbehörde zusammen, um neue Zollvorschriften umzusetzen und gleichzeitig die Auslieferung von Paketen so gering wie möglich zu behindern.
Nur wenige Stunden zuvor hatte USPS noch erklärt, vorübergehend keine Pakete mehr aus der Volksrepublik und Hongkong anzunehmen.
Die ursprüngliche Bekanntgabe erfolgte kurz nach dem Dekret von US-Präsident Donald Trump, ab Dienstag Zollaufschläge in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus China zu erheben und zugleich eine Zollbefreiung für Pakete von geringem Wert abzuschaffen.
Diese „De-minimis“-Ausnahme hatte es Online-Händlern wie Temu und Shein bislang erlaubt, Pakete mit einem Warenwert von weniger als 800 Dollar zollfrei in die Vereinigten Staaten zu schicken. Nun müssten auch diese Pakete durch den Zoll gehen.
Analysten gehen davon aus, dass sich die Sendungen von Temu und Shein in die USA durch das Vorgehen der US-Regierung verteuern werden.
Es sei aber nicht zu erwarten, dass dies die Zahl der Sendungen dramatisch drücken werde. Die chinesischen Online-Händler seien voraussichtlich auch unter den neuen Regeln billiger als US-Handelsketten.
Dennoch reagierte China empört auf die neue Maßnahme. Sie sei „unsinnig“, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Lin Jian, am Mittwoch. „Wir fordern die USA nachdrücklich auf, die Politisierung und Instrumentalisierung von Handels- und Wirtschaftsfragen und die unsinnige Bestrafung chinesischer Unternehmen zu unterlassen.“
Trump hatte am Samstag unter anderem Zollaufschläge in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus China bekanntgegeben. China verhängte daraufhin Gegenzölle und kündigte eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) an.
Am Dienstag sagte Trump, er habe es „nicht eilig“, mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zu sprechen. Am Montag hatte er noch erklärt, Gespräche mit chinesischen Verantwortlichen hierzu würden „wahrscheinlich innerhalb der nächsten 24 Stunden“ stattfinden. (dpa, Reuters, AFP)
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