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Keith Kellogg bei einem Besuch in Kiew im August.

© REUTERS/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE

Zu russlandfreundlicher Kurs der US-Regierung: Trumps Ukraine-Sondergesandter Kellogg schmeißt hin

Kellogg war Medienberichten zufolge in Konflikt mit dem US-Sonderbeauftragten Steve Witkoff geraten, der einen neuen Friedensplan vorantreibt. Sein Abgang ist ein Verlust für die Ukraine.

Stand:

Der Ukraine-Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump will sein Amt im Januar niederlegen. Keith Kellogg habe Vertrauten mitgeteilt, dass er die Regierung verlassen wolle, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch von vier Insidern.

Sein Abgang wäre ein Verlust für Kiew, da der pensionierte Generalleutnant als wichtiger Fürsprecher der Ukraine in der Trump-Regierung galt. Europäische Diplomaten schätzten ihn als offenes Ohr in einer Regierung, die zeitweise Moskaus Sicht auf die Ursprünge des Ukraine-Krieges zuneigte. 

Kellogg war Medienberichten zufolge in Konflikt mit dem US-Friedensbeauftragten Steve Witkoff geraten, der einen neuen Friedensplan vorantreibt, der Gebietsabtretungen der Ukraine vorsieht. Kellogg fühlte sich nach eigener Aussage aus dem Friedensprozess ausgeschlossen.

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Wie ein ranghoher ukrainischer Vertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP sagte, sieht der Plan unter anderem eine Abtretung der von Russland kontrollierten Gebiete, darunter die Krim, und eine deutliche Verkleinerung der ukrainischen Armee vor.

Einem Bericht der „Washington Post“ zufolge verhandelt eine Delegation aus ranghohen US-Militärs darüber mit der Ukraine. Dazu sei Armeeminister Dan Driscoll am Mittwoch nach Kiew gereist. Zuvor soll ein geheimes Treffen in Miami zwischen Witkoff und Spitzenberatern des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stattgefunden haben.

Washington drängt die ukrainische Regierung den Berichten zufolge, die Kernpunkte des von den USA ausgearbeiteten Entwurfs zu akzeptieren. Der Entwurf soll weitgehend den bisher bekannten russischen Forderungen entsprechen, schreibt die „Financial Times“ und sich sogar mit einem russischen Friedensvorschlag von 2022 decken. Ein ukrainischer Offizieller erklärte gegenüber der „New York Times“, dass der Plan für Kiew „nicht akzeptabel“ sei.

Kanzleramtschef kritisiert angeblichen Ukraine-Plan der USA

Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hat den angeblichen US-Friedensplan für die Ukraine kritisiert. „Es mutet etwas an, als ob (Russlands Präsident Wladimir) Putin damit Kriegsziele erreichen könnte, die er auf dem Schlachtfeld nicht erreicht hat. Und das wäre sicherlich ein Ergebnis, das nicht akzeptabel wäre“, sagte Frei in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv.

In den europäischen Hauptstädten war zu dem Plan wenig bekannt. Aus EU-Kreisen in Brüssel hieß es, dass es Gespräche der USA mit beiden Kriegsparteien gebe, den neuen Plan habe man aber noch nicht gesehen. Auch der Kanzleramtschef sagte, ihm persönlich sei der Friedensplan nicht bekannt gewesen. (Reuters, Tsp, dpa)

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