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Auf diesem Bildschirmfoto ist der Gründer des Wagner-Zentrums, Jewgeni Prigoschin, in einer Videoansprache zu sehen (Archivbild).

© IMAGO/ITAR-TASS

Zunächst keine größere Rolle angedacht: Kurz vor Kriegsbeginn wird Prigoschin am Telefon einfach weggedrückt

Der Wagner-Gruppe wurde kurz vor Kriegsbeginn offenbar nur wenig Bedeutung zugedacht. Insidern zufolge stand die Söldnerfirma Redut wesentlich höher im Kurs.

Von Leah Nowak

Stand:

Die Söldnertruppe Wagner sollte beim russischen Krieg gegen die Ukraine offenbar zunächst keine Rolle spielen, berichtet der „Spiegel“. 

Das würden Daten nahelegen, die dem Magazin und der russischen Investigativplattform „The Insider“ vorliegen. Demnach sei einer neuen Söldnerfirma namens Redut, die dem ehemaligen Wagner-Mann Anatolij Karazij zugerechnet wird, eine weitaus wichtigere Rolle zugedacht gewesen. 

Der Vizechef des russischen Militärgeheimdienstes GRU, Wladimir Alexejew, soll Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin unmittelbar vor der russischen Invasion regelrecht geschnitten haben. Mit Karazij sei er dagegen in intensivem Kontakt gewesen. Das würden Verbindungsdaten seines Mobiltelefons zeigen. 

Diesen Daten zufolge habe Alexejew einen Anruf Prigoschins auf seinem Mobiltelefon vier Tage vor Kriegsbeginn weggedrückt. Nur am Nachmittag des Kriegsbeginns sollen die beiden für nur eine Minute und 42 Sekunden telefoniert haben, danach wochenlang nicht mehr.

Die Söldner des Unternehmens Redut sollen in den ersten Wochen des Krieges schwerste Verluste erlitten haben, berichtet der  „Spiegel“. Prigoschin habe währenddessen eigenständig Truppen für einen Einsatz in der Ukraine zusammenstellte. 

Ab dem 19. März 2022 hätten Prigoschin und Alexejew dann regelmäßig telefoniert. Prigoschin hatte den 19. März öffentlich als sein Eintrittsdatum in den Krieg bezeichnet. (Tsp)

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