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Joe Biden, Präsident der USA, spricht in der Schulungseinrichtung der International Union of Operating Engineers Local 77 über seine Wirtschaftsagenda.

© dpa/Patrick Semansky

Zweifel an geistiger Verfassung des Präsidenten: Biden liegt in Wahl-Umfragen hinter Trump

US-Präsident Biden sieht sich mit schlechten Umfragewerten konfrontiert. Für Konkurrent Trump fordern die Befragten strafrechtliche Konsequenzen.

Laut einer aktuellen Umfrage der „Washington Post“ und des Senders „ABC“, steht der amerikanische Präsident Joe Biden nur knapp zwei Wochen nach der Verkündung seiner erneuten Kandidatur um das Amt in der Gunst der Amerikaner:innen so schlecht da wie noch nie.

Zweifel gibt es besonders an seiner geistigen und körperlichen Fitness. Selbst unter Befragten, die sich eher den Demokrat:innen zugehörig fühlen, gaben 58 Prozent an, dass sie sich eine andere Kandidatin oder einen anderen Kandidaten wünschen würden.

Der ehemalige republikanische Präsident Donald Trump schneidet im parteiinternen Wettkampf unter den Befragten dagegen am besten ab. 43 Prozent der Republikaner:innen und republikanisch tendierenden Unabhängigen nannten Trump als ihre Wahl für die Kandidatur, während 20 Prozent Floridas Gouverneur Ron DeSantis nannten.

Alle anderen Kandidat:innen liegen bei 2 Prozent oder darunter. Sowohl Biden als auch Trump hatten angekündigt, bei der US-Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr antreten zu wollen. Trump muss sich parteiintern noch als Kandidat durchsetzen.

82
Jahre wäre Biden zu Beginn einer zweiten Amtszeit

Besonders schlecht schneidet Biden momentan bei jenen Gruppen ab, die ihn 2020 mit großer Mehrheit unterstützten. Bei Wähler:innen unter 30 Jahren liegt er bei 26 Prozent Zustimmung, bei nicht-weißen Erwachsenen bei 42 Prozent, unter Stadtbewohner:innen bei 41 Prozent und bei Menschen ohne Religionszugehörigkeit bei 46 Prozent.

Biden wäre zu Beginn einer zweiten Amtszeit 82 Jahre alt. Auch Trump geht auf die 80 zu und wäre bei der Amtseinführung im Januar 2025 78 Jahre alt. Im Gegensatz zu Biden sind die meisten Befragten (54 Prozent) jedoch der Meinung, dass er geistig fit genug ist, um das Amt des Präsidenten auszuüben. In seine körperliche Fitness vertrauen 64 Prozent.

Mehrheit hält Trump für unehrlich

Im Fall von Biden hingegen meinen 63 Prozent der Befragten, dass er nicht die geistige Verfassung für das Amt hat – das sind mehr als in den Jahren zuvor. 62 Prozent sind außerdem der Meinung, dass ihm die körperliche Fitness für die Aufgabe fehlt.

Von den Befragten, die Biden die nötige geistige Schärfe für das Präsidentenamt absprechen, gaben dennoch 12 Prozent, dass sie ihn auf jeden Fall oder wahrscheinlich gegen Trump wählen würden.

Besser schneidet Biden in Fragen der Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit gegen Trump ab. Trump hatte wiederholt behauptet, die Wahl 2020 sei Betrug gewesen. 33 Prozent der Befragten finden, dass Trump ehrlich und vertrauenswürdig ist. Bei Biden sind es 41 Prozent.

Mehrheit der Befragten fordert strafrechtliche Konsequenzen für Trump

Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass Trump für seine Versuche, das Ergebnis der Wahl 2020 zu kippen, strafrechtlich belangt werden sollte. Auch für seine Rolle im Sturm auf das Kapitol in Washington (54 Prozent) und für seinen Umgang mit geheimen Dokumenten (auch 54 Prozent) erwartet eine Mehrheit Verurteilungen.

Ein Demonstrant hält ein Plakat vor dem Trump Tower in New York. Ex-Präsident Trump musste sich am 04.04.2023 in New York dem Richter stellen. Es ist das erste Mal, dass ein ehemaliger Präsident angeklagt wird.
Ein Demonstrant hält ein Plakat vor dem Trump Tower in New York. Ex-Präsident Trump musste sich am 04.04.2023 in New York dem Richter stellen. Es ist das erste Mal, dass ein ehemaliger Präsident angeklagt wird.

© dpa/COREY SIPKIN

Ein weiteres Warnzeichen für Biden und sein Wahlkampfteam dürften seine Werte im direkten Vergleich mit Trump sein. Auf die Frage, wen sie 2024 unterstützen würden, gaben 44 Prozent der Wahlberechtigten an, dass sie „auf jeden Fall“ oder „wahrscheinlich“ für Trump stimmen würden, während 38 Prozent „auf jeden Fall“ oder „wahrscheinlich“ für Biden stimmen würden.

Die restlichen 18 Prozent sind entweder unentschlossen oder gaben eine andere Antwort. Entsprechend wichtig dürfte die Mobilisierung jener Unentschlossenen im Wahlkampf werden.

Besorgniserregend für Biden: Während des gesamten Wahlkampfs 2020 lag er in den Umfragen vor der Wahl in der Regel vor Trump – und im November 2020 gewann er 51 Prozent der Wählerstimmen gegenüber Trumps 47 Prozent.

Wäre DeSantis der republikanische Kandidat, würden heute 42 Prozent definitiv oder wahrscheinlich für den Gouverneur von Florida stimmen, 37 Prozent würden Biden unterstützen und 21 Prozent sind unentschieden oder haben eine andere Option gewählt.

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