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„Keine Sorge, wir werden nicht zurückkehren“: Armenien wird russisches Militärbündnis OVKS verlassen
Obwohl russische Friedenstruppen in Berg-Karabach stationiert waren, eroberte Aserbaidschan die Region im vergangenen Jahr. Seither ist das russisch-armenische Verhältnis stark belastet.
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Armenien wird das von Russland angeführte Militärbündnis OVKS verlassen. „Wir werden gehen. Wir werden entscheiden, wann wir austreten“, sagte Ministerpräsident Nikol Paschinjan am Mittwoch vor Parlamentariern nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Armenpress. „Keine Sorge, wir werden nicht zurückkehren.“
Im März hatte Paschinjan angekündigt, die Mitgliedschaft in der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) zu beenden, wenn das Bündnis sich nicht in zufriedenstellender Weise zur Wahrung der Sicherheit seines Landes verpflichte.
Die Beziehungen zwischen Russland und Armenien haben sich stark eingetrübt, seit Aserbaidschan die Kaukasus-Region Berg-Karabach vergangenen September gewaltsam eroberte, obwohl dort russische Friedenstruppen stationiert sind. Auch die OVKS griff nicht ein. Die aserbaidschanische Offensive löste eine Massenflucht von über 100.000 Armeniern aus dem zwischen Armenien und Aserbaidschan seit Jahrzehnten umstrittenen Gebiet aus. Der OVKS mit Sitz in Moskau gehören neben Armenien Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Belarus an.
Paschinjan bemüht sich um engere Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union. Er steht unter dem Druck von Demonstranten, die gegen die territorialen Zugeständnisse an Aserbaidschan sind. (Reuters)
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