
© MarcoBorggreve
Auf den Flügeln des Schmetterlings: Elisabeth Leonskaja spielt die letzten drei Klaviersonaten von Schubert
Abgesang und Apotheose: Die große Pianistin Elisabeth Leonskaja widmet sich im Kammermusiksaal sehr diesseitig Schuberts weltentrückten Klaviersonaten – und erntet Ovationen.
Stand:
„Andante sostenuto“, „gehaltenes Andante“ ist der zweite Satz von Schuberts letzter Klaviersonate überschrieben. Und gehalten, getragen ist dieses schwere, von langen Halbtönen geprägte Thema in der Tat. Man versteht das Folgende in seinem Kontrast gar nicht, ohne diesen düsteren Rahmen erstmal hörend durchschritten zu haben. Ein neuer, bewegterer Abschnitt setzt ein, beide Hände sind im Bassschlüssel notiert, dann wechselt die Rechte zurück in den Violinschlüssel – und es erklingt das Thema in so reinem, glockenhellen A-Dur, dass einem die Augen feucht werden. Nur einmal ist es in dieser Form zu hören, bei seinem zweiten Auftreten bereits durch Molltöne ins Dunklere moduliert.
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