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Archäologie-Schau: Glanzstücke der Varusschlacht

Der römische Offizier Marcus Caelius wird 2000 Jahre nach seinem Tod zur Hauptperson einer Archäologie-Ausstellung in Xanten. Er war einer von 20.000 Toten der geheimnisvollen Varus-Schlacht.

Das Glanzstück der vom 24. April bis zum 30. August geöffneten ersten Sonderschau im neuen Römermuseum ist der Gedenkstein, den der Bruder dem in Germanien Verschollenen gesetzt hat. Die Ausstellung will die Welt des Centurio mit Funden aus dem Rheinland, mit Waffen, Götterbildern und Ausrüstungsteilen der verschollenen Legionen lebendig machen. Caelius war Führer einer der römischen Hundertschaft.

Der Gedenkstein wurde bereits 1620 bei Xanten gefunden und ist das einzige zeitgenössische Zeugnis des Gemetzels. Erst viele Generationen danach beschreiben römische Historiker das blutige Geschehen der Varusschlacht, das eine Wende in der Expansionspolitik des Imperiums eingeleitet hat und später vielfach zur Geburtsstunde Deutschlands verklärt worden ist.

Das Denkmal für den aus Bologna stammenden und mit vielen Orden dekorierten Legions- Offizier gilt zudem als eines der frühesten Beispiele römischer Bildhauerkunst nördlich der Alpen. Die Leihgaben für die Ausstellung, die vom 24. September bis 24. Januar 2010 noch im Landesmuseum des Landschaftsverbandes Rheinland in Bonn gezeigt wird, stammen aus 20 europäischen Sammlungen.

Bis heute streiten sich Wissenschaftler um den genauen Ort der historisch folgenreichen Schlacht. Historiker gehen davon aus, dass sie an verschiedenen Stätten in Norddeutschland oder im Osnabrücker Land stattgefunden hat. Die Römer wollten die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens für ihr Reich einnehmen. Stattdessen wurde ein Achtel des römischen Gesamtheeres vernichtet. (aku/dpa)

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