
© dpa/AP/Evgeniy Maloletka
Berichte über russischen Angriffskrieg auf Ukraine: Pulitzer-Preise für AP und „New York Times“
Ihr Texte und Bilder vom Krieg in der Ukraine haben die Menschen weltweit besonders bewegt. Nun werden sie mit den renommierten Pulitzer-Preisen geehrt.
Stand:
Die Bilder einer von russischen Truppen in Trümmern gelegten Entbindungsstation im ukrainischen Mariupol gingen im Februar 2022 um die Welt. Fotografen von „Associated Press“ (AP) hatten festgehalten, wie eine schwangere Frau mit bleichem Gesicht von Sanitätern zu einem Krankenwagen gebracht wurde.
Die AP-Journalisten hatten noch aus Mariupol berichtet, als andere Journalisten den Ort bereits lange verlassen hatten. Für ihre journalistische Arbeit in der ostukrainischen Hafenstadt wurde die US-amerikanische Nachrichtenagentur jetzt mit dem renommierten Pulitzer-Preis in der Kategorie „Dienst an der Öffentlichkeit“ besonders geehrt.
Der Pulitzer-Preis gilt als die höchste Auszeichnung im US-Journalismus und „Dienst an der Öffentlichkeit“ (Public Service) als die bedeutendste Preiskategorie. Einem Fotografenteam der AP wurde zusätzlich der Preis zuerkannt für aktuelle Bildberichterstattung für „einzigartige“ Fotos aus den ersten Wochen der russischen Invasion in der Ukraine.
Welche Bilder vom Krieg sollten veröffentlicht werden?
Die „New York Times“ wurde ebenfalls für ihre Ukraine-Berichterstattung gewürdigt. Die Tageszeitung erhielt einen Pulitzer-Preis in der Kategorie internationale Berichterstattung. Ein „New York Times“-Foto von Pulitzer-Preisträgerin Lynsey Addario, das das Sterben in der Ukraine besonders drastisch dargestellt hatte, hatte im vergangenen Jahr eine Debatte ausgelöst, ob solche Bilder veröffentlicht werden sollten. Die Fotos aus der ukrainischen Stadt Irpin nahe Kiew zeigten Zivilisten, darunter eine Mutter mit zwei Kindern, die auf der Flucht getötet wurden.
Einen zweiten Pulitzer-Preis erhielt die „New York Times“ für einen Beitrag mit Grafiken und Schaubildern über den immensen Reichtum und die Macht von Amazon-Gründer Jeff Bezos. Bezos ist Eigentümer der „Washington Post“.
Die „Washington Post“ gewann ebenfalls zwei Pulitzer-Preise. Sie wurde in der Kategorie „nationale Berichterstattung“ für Artikel über das Abtreibungsverbot in Texas und für Feature-Texte über Menschen am gesellschaftlichen Rand geehrt.
Zwei Pulitzer-Preise gingen an die „Los Angeles Times“. Sie hatte zum einen rassistische Äußerungen im Stadtrat von Los Angeles enthüllt. Zum anderen wurde sie für Feature-Fotos von einer obdachlosen schwangeren Frau ausgezeichnet.
Ebenfalls zwei Pulitzer-Preise erhielt die Webseite „AL.com“ in Birmingham im südlichen Bundesstaat Alabama. In einem Beitrag ging es um Kommentare über rassistisches Gedankengut in Alabama, in einem anderen Text um Polizeikorruption in einer Kleinstadt in Alabama. Der von dem aus Ungarn stammenden US-Zeitungsverleger Joseph Pulitzer gestiftete Preis wurde in diesem Jahr zum 107. Mal vergeben. (mit epd)
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