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Berlin: "Topographie des Terrors" - Dokumentationszentrum

Die «Stiftung Topographie des Terrors» in Berlin ist ein Dokumentations- zentrum zu Themen des nationalsozialistischen Terrors. Sie befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Gestapo- und SS-Zentralen im Zentrum Berlins.

Berlin - An dieser Schaltzentrale des Terrors mit der berüchtigten Adresse Prinz-Albrecht-Straße wurde der Völkermord an Millionen Juden geplant und organisiert.

Nach dem Krieg wurde das Gelände zunächst gewerblich genutzt. Seit 1983 setzte sich ein «Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin» für einen angemessenen Umgang mit dem Gelände ein. Zur 750- Jahr-Feier Berlins 1987 wurde es unter dem Namen «Topographie des Terrors» der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

1993 entschied sich eine Jury für einen Neubau nach dem Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor. Am 8. Mai 1995 wurde der Grundstein für den Bau gelegt, der die provisorische Ausstellungshalle ersetzen sollte. Die Seitenwände sollten aus 4000 bis zu 20 Meter langen Betonstäben errichtet werden, was sich jedoch als komplizierter erwies als zunächst gedacht.

Das von Bund und Berliner Senat je zur Hälfte finanzierte Dokumentationszentrum sollte ursprünglich 18 Millionen Euro kosten, die Summe verdoppelte sich jedoch im Laufe der Jahre, so dass der Bau seit 2000 immer wieder unterbrochen wurde. 2003 kam es schließlich zum Baustopp. Für Fundamente und Treppentürme, die inzwischen wieder abgerissen wurden, waren bereits 13 Millionen Euro verbaut.

Im März 2004 trat der wissenschaftliche Direktor der Stiftung, Reinhard Rürup, aus Enttäuschung über das jahrelange Gezerre zurück. Am 25. Mai verkündeten die damalige Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) und Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei) wegen des unkalkulierbaren finanziellen Risikos schließlich das endgültige Aus für den Zumthor-Entwurf.

Der Bund wurde Bauherr und schrieb im Mai 2005 einen weltweiten Architektenentwurf aus, für den über 300 Entwürfe eingereicht wurden und von denen 23 in die letzte Runde kamen. Sie sollen vom 10. März bis Ostern 2006 im Martin-Gropius-Bau ausgestellt werden. 2007 ist der erste Spatenstich geplant. Die Bundesregierung hofft auf eine Eröffnung des Dokumentationszentrums im Jahr 2009. Zusammen mit dem Jüdischen Museum von Daniel Libeskind und dem Holocaust-Mahnmal von Peter Eisenman in Berlin soll mit dem Dokumentationszentrum eine «Trias der Mahnung» entstehen, wie der kulturpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Wolfgang Börnsen (CDU), betonte. (tso/dpa)

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