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Bulgarian Cartrader

© Jack Shelton

Bulgarian Cartrader, Madison Cunningham, Flock Of Dimes, Say She She: Die Alben der Woche im Soundcheck

Von Elektro-Alt-Folk über Discodelic Soul und Schmerzens-Indie zu poppiger Balkanmelancholie – Das sind die Alben der Woche. 

Eine Kolumne von

Stand:

Flock Of Dimes: The Life You Save (Sub Pop Records)
Flock Of Dimes ist Jenn Wasner und auch noch eine Hälfte von Wye Oak. Also ist völlig klar, in welch melancholisch verwehte musikalische Welten diese Platte führt. Die Alt-Folk/ Country Wurzeln reichen tief. Doch der dezente Einsatz von Elektronik macht das alles auch für den nervösen Urbaniten prima hörbar. Wasner hält über die immerhin fünfzig Minuten Spielzeit die Spannung, und am Ende denkt sie tatsächlich, sie sei Gott. Bzw. Göttin. Schöne Platte. Andreas Müller, Moderator

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Say She She: Cut & Rewind (Drink Sum Wtr)
Das Frauentrio Say She She hatten bisher kaum ein paar Eingeweihte auf dem Schirm. Das kleine Soul-Boutique Label Colemine Records aus dem ländlichen Ohio, seit Jahren brodelnder Hort exquisiter Soul-Revivalists, ließ Say She She 2022 ihre ersten Singles veröffentlichen und stellte ihnen aus dem eigenen Haus die Gruppe Orgone als Backingband an die Seite. Die Soul-Schnüffler der BBC kamen schnell auf den erdig und warm gespielten Sound des Trios. Aus den Playlisten der Briten sind Say She She seit dem nicht mehr verschwunden. Dann ging alles sehr schnell. Für das neue, dritte Album „Cut & Rewind“ hat das hippe New Yorker R&B Label drink sum wtr angebissen. Die größere Promo-Power hat auch eine anstehende Europa-Tour zur Folge (3.12. Columbia Theater).

Say She She beleben das alte Erbe von Disco, R&B, Jazz-Funk und 80er No Wave neu. Der Genre-Rückgriff ist bei ihnen aber kein simpler Retro-Chic, sondern wird aufmerksam in die Jetzt-Zeit transportiert. Zum Beispiel, wenn sie politische Töne anschlagen. Dem patriarchalen backlash der aktuellen US-Regierung treten sie mit Mut machenden Selbstermächtigungs-Klängen entgegen („She who dares“) oder beschwören den Disco Dancefloor als letzten Ort unbändiger Freiheit für die queere und die black community („Disco life“). Knubbelige Sechzehntel Bassläufe ziehen durch die Songs, süß tropft der Soul-Gesang, zischende R&B-Klatscher liefern das Finish. Say She She haben schon ihr eigenes Genre bekommen: Discodelic Soul. Tanzmusik mit Haltung. Und für den trüben Herbst sowieso ein patentes Gegenmittel. Oliver Schwesig, Deutschlandfunk Kultur

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Bulgarian Cartrader: Greetings from Soulgaria (Uncomfortable Chair Records)
Der in Sofia geborene, in Berlin lebende Musiker Daniel Stoyanov, der sich bei der Arbeit Bulgarian Cartrader nennt, mixt Soul, Ironie und Balkanmelancholie zu hübscher Popmusik – leichtfüßig, eigen, auf sympathische Weise unfertig. Christian Seidl, Bild

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Madison Cunningham: Ace (Verve Forecast)
Es ist natürlich traurig, dass ausgerechnet Trauer für Musiker gut ist. Da es ja stimmt, dass „everything we dare not say out loud / are written on our faces“, wie es Singer-Songwriterin Madison Cunningham formuliert. Weshalb das Schmerzhafteste vielleicht am besten in Songs aufgehoben ist. Der Kummer über eine missglückte Liebesbeziehung war es, der die 28-jährige Grammy-Gewinnerin noch einmal auf ein anderes Niveau gehoben hat. Dabei war sie schon weit oben angelangt, bewundert für exquisite Folk-Alben, verehrt von Leuten, die viel berühmter sind als sie.

Aber „Ace“, ihr drittes Album, setzt an Emotionalität und Dramatik noch eins drauf. Cunningham scheut nicht davor zurück, nach ihrem eigenen Anteil am Scheitern zu fragen und ihre Zerrissenheit in raffiniert instrumentierten Arrangements aufzulösen. Was wie ein Dialog mit ihrem verletzten Ich beginnt, ist schnell über das Stadium der Abrechnung hinaus, um ins Labyrinth der Liebe einzutreten. Kai Müller, Tagesspiegel

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