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In diesen Tagen jährt sich die Mondexpedition zum 50. Mal.

© Splitter

Ein Comic über den Astronauten Buzz Aldrin: Der zweite Mann auf dem Mond

Peter Eickmeyer wollte eine Biografie des Astronauten Buzz Aldrin schreiben. Herausgekommen ist eher eine Dokumentation des US-Weltraumprogramms.

Hat Marilyn Monroe das Mondprogramm gestartet? Eher unwahrscheinlich, das gibt der Comicautor Peter Eickmeyer dann auch umgehend zu. Aber theoretisch wäre es ja möglich gewesen, dass ein nach dem Stelldichein gehauchtes „Fly me to the moon“ John F. Kennedy zum Weltraumprojekt inspiriert hat.

Wie auch immer: Am 25. Mai 1961 erklärte der US-Präsident vor dem Kongress: „Ich glaube, dass sich die Vereinigten Staaten das Ziel setzen sollten, noch vor Ende dieses Jahrzehnts einen Menschen auf dem Mond zu landen.“

Das Ziel wurde bekanntermaßen erreicht. Vor genau 50 Jahren, am (in Europa) 21. Juli 1969, setzte Apollo 11 auf dem Erdtrabanten auf und Neil Armstrong sprach seine legendären Worte „A small step for (a) man, one giant leap for mankind“.

Über den Privatmann Buzz Aldrin erfährt man wenig

Peter Eickmeyer, der das alles damals als Fünfjähriger vor dem Fernseher verfolgte, will in seinem Comic „Der zweite Mann“ (Band 1: Der Adler landet“, Splitter, 56 Seiten, 15 Euro) nun die Geschichte des Astronauten Buzz Aldrin erzählen, der nach Armstrong den Mond betrat.

So richtig gelingt ihm das nicht. Das Buch ist weniger Comicerzählung oder -biografie als illustrierte Dokumentation. Wie ein Sprecher aus dem Off referiert Eickmeyer in Kastentexten die Geschichte des Mondprojektes und reiht dessen Stationen aneinander: den Beginn des Kalten Krieges, Gagarin, die Gemini-9-Mission 1966, das Unterwassertraining, den Feuertod von drei Astronauten im Jahr 1967.

Ikonische Aufnahmen statt Bilderfolgen

Es bleiben Schlaglichter, die oft noch sehr lexikalisch daherkommen: „1968 – Der Republikaner Richard Nixon wird 37. Präsident der USA.“

Der Autor verfolgte die Mondlandung 1969 als Fünfjähriger vor dem Fernseher.
Der Autor verfolgte die Mondlandung 1969 als Fünfjähriger vor dem Fernseher.

© promo

Über den Privatmann Aldrin selbst erfährt der Leser nur am Rande etwas. Dass er in Korea und Bitburg als Kampfpilot diente, zum Beispiel. Oder dass er wohl gerne selbst der erste Mensch auf dem Mond gewesen wäre. Warum? Wie er mit der Absage umgeht? Darüber schreibt der Autor zumindest im ersten von zwei Bänden nichts. „Eine herrliche Einöde“, soll im September folgen.

Auch was die Bebilderung angeht, bleibt Eickmeyer Schlaglichtern verhaftet. Nur selten entwirft er Bilderfolgen. Stattdessen transferiert er ikonische Fotografien, wie die von dem Polizeichef von Saigon, der einen Mann in den Kopf schießt, oder die vom Mord an Martin Luther King in unruhige, filzstiftartig kolorierte Tuschestandbilder. Seine Faszination für das Thema überträgt sich so nur schwer auf den Leser.

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