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„Geschichte eindrücklich und nahbar vermittelt“: Demokratiepreis für Graphic Novel über Schoah-Überlebende
Barbara Yelin und ihr Buch „Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung“ wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Jetzt kommt eine weitere Ehrung hinzu.
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Der Preis „Gegen Vergessen - Für Demokratie“ geht in diesem Jahr an die Münchner Autorin und Zeichnerin Barbara Yelin sowie die Schoah-Überlebende Emmie Arbel.
Beide werden für ihre gemeinsame Arbeit an der 2023 veröffentlichten Graphic Novel „Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung“ ausgezeichnet, wie der in Berlin ansässige Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ mitteilte. Der Preis ist mit 7500 Euro dotiert und wird am 22. November in Berlin überreicht.
Die Jury unter Vorsitz des früheren Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Andreas Voßkuhle, erklärte dazu, Barbara Yelins Zeichnungen vermittelten Geschichte eindrücklich und nahbar, wie es ein Text allein nicht könnte. 80 Jahre nach dem Kriegsende spreche das Buch auf diese Weise Menschen ganz unterschiedlicher Generationen an.

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Die 48-Jährige zählt den Angaben zufolge zu den bekanntesten deutschen Comic-Kunstschaffenden. Mit Graphic Novels, Comic-Strips, Illustrationen für Tageszeitungen und Kinderbüchern erreiche sie ein breites, junges Publikum in einer (Bild-) Sprache, die alle verstehen.
„Eine beeindruckende Lebenskraft“
Für „Die Farbe der Erinnerung“ habe ihr die 1937 in Den Haag geborene Emmie Arbel vier Jahre lang in zahlreichen Gesprächen Einblick in ihr Leben gewährt. Trotz grausamer Erfahrungen in ihrer Kindheit habe Arbel es geschafft, eine beeindruckende, starke Lebenskraft zu entwickeln, die in der Graphic Novel immer wieder sichtbar werde.
Yelin und ihr Werk wurden im vergangenen Jahr bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur sowie dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher. Beim Internationalen Comic-Salon 2024 bekam die Künstlerin, die einige Jahre auch für den Tagesspiegel gearbeitet hat, zudem den Spezialpreis der Jury des Max-und-Moritz-Preises.
Initiiert und begleitet wurde die Begegnung mit Emmie Arbel von dem internationalen Projekt „Survivor-Centred Visual Narratives“ („Visuelle Erzählungen mit Fokus auf die Überlebenden“). (epd/lvt)
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