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Reise durch Zeit, Raum und Kunstgeschichte: Anna Haifisch 2022 vor drei Drucken aus ihrem Werk im Museum der bildenden Künste Leipzig.

© Lars von Törne

„Star der alternativen Comicszene“: Leipziger Gutenberg-Preis für Anna Haifisch

Die Zeichnerin Anna Haifisch („The Artist“) hat sich mit melancholisch-humorvollen Comics international einen Namen gemacht. Jetzt wird sie in ihrer Heimatstadt ausgezeichnet.

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Der diesjährige Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig geht an die Comiczeichnerin und Illustratorin Anna Haifisch. Ihre Arbeiten zeichneten sich durch ein breites Spektrum an Medien und Formaten aus, erklärte die Stadtverwaltung in Leipzig zur Begründung. Haifisch verwebe melancholische und humorvolle Elemente und greife sowohl gesellschaftliche Themen als auch Szenen aus dem Lebensalltag auf. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die 1986 in Leipzig geborene Comiczeichnerin sei ein „Star der deutschen alternativen Comicszene“, hieß es. Ihre Arbeiten seien für eine klare Linienführung und Farbgebung und den Einsatz der Tuschfeder bekannt. Laudator bei der Preisverleihung am 16. Juni ist der Verleger und Autor Jan Wenzel.

Die Arbeiten von Anna Haifisch, die 2013 auch Mitgründerin des Comicfestivals „The Millionaires Club“ war, „zeichnen sich durch ein breites Spektrum an Medien und Formaten aus“, heißt es weiter in der Begründung: Neben Comics, Illustrationen und freien Druckgrafiken umfasse ihr Werk auch Plakate. Ihre besondere Vorliebe gelte aber dem Medium Buch, was durch ein Zitat der Künstlerin bekräftigt wird: „Ich denke beim Zeichnen immer in Doppelseiten!“

Haifisch studierte an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. 2020 beauftragte sie das New Yorker Museum of Modern Art als Comiczeichnerin für die Serie „Drawn to MoMA“. Ihre bekannteste Figur „The Artist“ reflektiert auf ironische Weise die Herausforderungen des Künstlerdaseins.

Mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig werden seit 1959 Persönlichkeiten und Einrichtungen geehrt, die sich um die Förderung der Buchkunst verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist nach dem Erfinder des modernen Buchdrucks, Johannes Gutenberg (um 1400-1468), benannt. Sie wird seit 1993 im jährlichen Wechsel mit dem gleichnamigen Preis der Stadt Mainz verliehen.

Haifisch werde mit dem Preis nicht nur für die außergewöhnliche künstlerische Qualität ihrer Arbeiten ausgezeichnet, heißt es in der Begründung, sondern auch für ihre Rolle „als internationale Botschafterin für die Stadt“.

Die Übergabe der Auszeichnung findet am Montag, 16. Juni, um 18 Uhr, im Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig statt. Anlässlich der Preisverleihung ist im Museum vom 17. Juni 2025 bis 30. Januar 2026 eine Ausstellung mit Arbeiten von Anna Haifisch zu sehen. (epd/lvt)

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