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Körperkunst. Caprice (Léa Seydoux) entfernt aus ihrem Performance-Partner Saul (Viggo Mortensen) wuchernde Organe.

© Foto: Nikos Nikolopoulos

Tagesspiegel Plus

„Crimes of the Future“ im Kino: Chirurgie ist der neue Sex

Mit „Crimes of the Future“ kehrt David Cronenberg zum Bodyhorror zurück. Die Evolution schlägt in seinem Spätwerk die bizarrsten Kapriolen.

Stand:

Die „Kreatur“, die da im Badezimmer am Boden kauert und ausgehungert an einem Plastikmülleimer herumknuspert, gehört zu den verstörendsten Wesen im über fünfzig Jahre umspannenden Œuvre des kanadischen Regisseurs David Cronenberg. Äußerlich sieht „es“, wie die Mutter ihren Sohn nennt, wie ein normaler Junge aus: Vor dem Abendessen spielt er noch am Strand, vor Wrack eines leckgeschlagenen Luxusliners. Es sind seine Essgewohnheiten, die die junge Frau (Lihi Kornowski) irritieren. Mit seiner säurehaltigen Spucke macht er das Plastik mürbe, bevor er auf dem Industriemüll herumkaut. Zu viel für Djuna Dotrice: Im Schlaf erstickt sie den Jungen.

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