zum Hauptinhalt
Dirigent, Pianist, GMD, Kulturpolitiker. Daniel Barenboim.

© picture alliance/dpa/APA/DIETER NAGL

„Habe mich mit neuer Realität auseinandergesetzt“: Daniel Barenboim macht seine Parkinson-Erkrankung öffentlich

Schluss mit allen Spekulationen: Der 82-jährige Dirigent gibt bekannt, dass er an Parkinson erkrankt sei. Ans Aufhören will er dennoch nicht denken.

Stand:

Seit Langem herrscht Verwirrung um Daniel Barenboims gesundheitlichen Zustand. Immer wieder kurzfristig abgesagte Konzerte, für die Ersatzdirigenten gefunden werden mussten. Schon seit einer Weile keine öffentlichen Auftritte mehr als Pianist.

Mit 82 Jahren hat der argentinisch-israelische Musiker, bis 2023 Künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin, viel von seiner ursprünglichen Energie verloren. So fragil wie bei seinem Konzert mit den Berliner Philharmonikern im vergangenen Oktober, von einem Hochsitz aus dirigierend, hatte man ihn noch nie erlebt. Die ein Jahr ältere Martha Argerich als Solistin in Beethovens erstem Klavierkonzert wirkte dagegen völlig ungebremst.

Nun hat der Mitgründer der 2012 ins Leben gerufenen Barenboim-Said-Akademie in einem öffentlichen Statement Schluss mit allen Spekulationen gemacht. „Ich weiß, dass sich viele Menschen Sorgen um meine Gesundheit gemacht haben und bin berührt von der Unterstützung, die ich in den letzten drei Jahren erhalten habe“, heißt es in einer am Donnerstagvormittag veröffentlichten Erklärung.

„Ich möchte heute mitteilen, dass ich an der Parkinson-Krankheit leide. Mit Blick auf die Zukunft plane ich, so viele meiner beruflichen Verpflichtungen wie möglich aufrechtzuerhalten. Wenn ich nicht in der Lage bin, aufzutreten, dann deshalb, weil meine Gesundheit es mir nicht erlaubt. Wie immer betrachte ich das West-Eastern Divan Orchestra als meine wichtigste Verantwortung. Es ist mir ein großes Anliegen, die langfristige Stabilität und Entwicklung des Orchesters zu gewährleisten.“

Barenboim denkt deshalb gar nicht daran, sich vollständig aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. „Ich werde den Divan weiterhin dirigieren, wann immer es meine Gesundheit zulässt. Gleichzeitig werde ich mich aktiv dafür einsetzen, dass der Divan in Zukunft auch mit anderen hervorragenden Dirigenten zusammenarbeiten kann. Ich habe mich mit meiner neuen Realität auseinandergesetzt und konzentriere mich darauf, die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Ich danke allen für Ihr Verständnis und Ihre guten Wünsche.“ (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })