
© Daniel Ammann
Das zeigen die Bregenzer Festspiele 2025: Ödipus und der Probeschuss
Die neue Intendantin Lisa Paasikivi startet bei den Bregenzer Festepielen mit einer Wiederaufnahme des spektakulären „Freischütz“ - und bietet mit George Enescus „Oedipe“ eine Rarität.
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Auch Finnland ist reich an Seen - insofern sollte sich Lilli Paasikivi, die neue Intendantin der Bregenzer Festspiele, am österreichischen Ufer des Bodensees wohl schnell eingewöhnen. Paasikivi tritt dort die Nachfolge von Elisabeth Sobotka an, die seit vergangenem Herbst die Berliner Staatsoper leitet.
Von der Sängerin zur Intendantin
Die neue Bregenzer Intendantin hat ihre Karriere als Mezzosporanistin begonnen, ist als Carmen, Amneris, Waltraute und Fricka aufgetreten, als Mitglied des Ensembles der Finnischen Nationaloper, die sie dann von 2013 bis 2023 auch geleitet hat. Jetzt will sie in ihrer ersten Saison in Bregenz finnische und nordische Musikkultur mitbringen. Und das bedeutet nicht nur Jean Sibelius, sondern auch Werke von Kaija Saariaho, Sebastian Fagerlund oder Osmo Tapio Räihhälä.
Zudem werden finnische Dirigenten wie Jukka-Pekka Saraste und Hannu Lintu am Pult stehen. „Und auch kuriose Phänomene wie die immense Liebe der Finnen zum Tango spielen eine Rolle“, kündigte Paasikivi jetzt bei einem Pressetermin in Berlin an.
Im Festspielhaus inszeniert Andreas Kriegenburg George Enescus „Oedipe“, auf der Werkstattbühne werden drei zeitgenössische Werke zu sehen sein: „Borrowed Light“ und „Study for Life“ von Tero Saarinen sowie „Emily“ von Kevin Puts. Die wichtigste Aufführung ist aber natürlich das Spiel auf dem See, und da ist dieses Jahr nochmal Carl Maria von Webers Teufelsoper „Freischütz“ in der erfolgreichen Regie von Philipp Stölzl zu sehen. 2026 will Paaskivi dann „La traviata“ präsentieren. Verdis populärste Oper war in Bregenz erstaunlicherweise noch nie auf der Seebühne zu erleben.
Der Wasserstand des Bodensees hat nach einem trockenen Winter zwar immer noch nicht sein normales Niveau erreicht, die Seebühne mit ihren 6659 Plätzen soll aber in jedem Fall bespielt werden, wie der Kaufmännische Direktor Michael Diem versichert. Die Bregenzer Festspiele starten dieses Jahr am 16. Juli und laufen bis zum 17. August.
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