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Buchvorstellung: Die Geschichte eines Kondom-Fabrikanten

Götz Aly und Michael Sontheimer präsentieren im Jüdischen Museum ihre Publikation über den jüdischen Kondomhersteller Julius Fromm und sein Schicksal unter den Nationalsozialisten.

Berlin - "Fromms - Wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deutschen Räuber fiel" erzählt die Geschichte des aus Armut aufgestiegenen Mannes, der in Berlin die Massenproduktion der Verhütungsmittel begann. Neben den Autoren Götz Aly und Michael Sontheimer wird auch Raymond Fromm, der in London lebende Enkel von Julius Fromm (1883-1945), zu der Premiere erwartet.

Die Schicksale der Firma "Fromms act", ihres Gründers Julius Fromm und seiner Familie führen mitten in die politische Sittengeschichte der Deutschen. Aly und Sontheimer berichten, wie der Sohn jüdischer Einwanderer das Kondom in Deutschland populär machte. Ende der 20er Jahre verließen jährlich eine Million "Frommser" seine Fabrik in Köpenick und Berliner Kabarettisten sangen: "Ich bin ganz Fromms - zum Platzen gespannt".

Doch das Blatt wendete sich: 1938 ließ Hermann Göring die florierende Firma seiner Patentante "zukommen". Fromms Vermögen wurde von deutschen Beamten in Hitlers Kriegskasse überführt. Er und die meisten seiner Familie überlebten den Holocaust über den Globus verstreut. Nach dem Krieg vereinnahmten deutsche Kommunisten die "arisierten" Fabriken als Volkseigentum.

Die Premiere des im S. Fischer Verlag erscheinenden Buches findet am 6. März um 19:00 Uhr im Jüdischen Museum statt. Der Eintritt ist frei. (tso/ddp)

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