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Die Kinostarts der Woche: Feuer, Wasser, Luft – Krieg der Elemente im dritten Avatar-Spektakel
James Cameron dreht ein episches Finale für seine Pandora-Saga, Mats Mikkelsen fühlt sich wie John Lennon. Die wichtigsten Filmstarts der kommenden Wochen.
Stand:
„Therapie für Wikinger“ trägt die typische Handschrift des Regisseurs Anders Thomas Jensen: schwarzer Humor, gepaart mit schrägen, aber liebenswerten Charakteren, die durch seine Filme stolpern.
Und sonst so? Die Avatar-Trilogie findet mit „Avatar: Fire and Ash“ ihr episches Finale, während der „Medicus“ in die zweite Runde geht.
1 Avatar: Fire and Ash
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James Camerons „Avatar: Fire and Ash“, der finale Teil der Trilogie, knüpft unmittelbar an die Handlung des Vorgängers an und vertieft dessen Themen. Die Frage, wie sich die Kinder zu den Eltern verhalten und ihre eigenen Wege finden, und was eine Familie überhaupt ausmacht, ist nach dem Tod des ältesten Sohns Neteyam in „Way of Water“ noch einmal verkompliziert.
Der mittlere Sohn Lo’ak (Britain Dalton) ringt um den Respekt seines autoritären Vaters, Adoptivsohn Spider (Jack Champion) wird als Bedrohung wahrgenommen, weil er die RDA-Soldaten um Colonel Quaritch (Stephen Lang), seinen leiblichen Vater, auf ihre Fährte locken könnte.
Und Kiri, wieder gespielt von einer digital verjüngten Sigourney Weaver, muss erst noch in ihre Rolle als Vermittlerin zwischen den Na’vi und Eywa – und damit dem ökologischen Bewusstsein des Planeten Pandora – hineinwachsen.
Neu ist in „Fire and Ash“ das Volk der Mangkwan, angeführt von der kriegerischen Varang (Oona Chaplin), deren Habitat durch einen Vulkanausbruch in eine Aschelandschaft verwandelt wurde. Die Mangkwan haben mit der Naturgläubigkeit der Na’vi gebrochen – und den anderen Na’vi-Clans gleich dazu.
Sie geben der allmächtigen Eywa die Schuld an der Zerstörung ihres „Lebensbaums“ und verbünden sich mit Quaritch, der ihnen das „Feuer“ geben will, mit dem sie ganz Pandora in eine Aschewüste verwandeln können. Im Gegenzug sollen sie ihm helfen, seinen Sohn zu finden.
In „Fire and Ash“ vereint Cameron Land und Luft, Wasser und Feuer; zum großen Finale ergreift sogar Eywa Partei für die Omaticaya und die Metkayina gegen das abtrünnige „Aschevolk“. Hat man sich erst an die hochaufgelöste 3-D-Ästhetik gewöhnt, die eher an eine Virtual-Reality-Simulation erinnert, wird auch dieser Trip nach Pandora wieder eine psychedelische Erfahrung. (Andreas Busche)
2 Sorry, Baby
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Im Leben von Agnes (Eva Victor) herrscht Stillstand. „Gehst Du jemals aus dem Haus?“, fragt Lydie (Naomi Ackie) vorsichtig, als sie ihre beste Freundin besucht.
Agnes lebt immer noch in demselben Haus, das sie zusammen als Studentinnen an einer Kleinstadt-Uni an der Ostküste bewohnt haben. Sie ist jetzt zwar Junior-Professorin, die jüngste in der Geschichte der Schule, aber innerlich wirkt Agnes wie eingefroren.
Etwas Schreckliches ist ihr passiert, was das Leben von Agnes, die nie um einen bissigen Kommentar verlegen ist, in ein Vorher und ein Nachher trennt. Auch „Sorry Baby“ ist in Kapitel unterteilt, chronologisch unsortiert, die den sexuellen Angriff diskret aussparen, nicht aber den Schock und Schmerz, der hinter dem trockenen Humor und dem verzweifelten Versuch des Weiterleben-Müssens immer wieder zum Vorschein kommt.
Eva Victor gelingt in ihrem bemerkenswerten Regiedebüt der schwierige Drahtseilakt, die Gewalterfahrung mit zarter, mitunter unglaublich komischer und immer wieder berührender Zurückhaltung zu erzählen. Agnes will kein Opfer sein. (Andreas Busche)
3 Der Fremde
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Der junge Franzose Mersault lebt im Algier des Vorkriegsjahres 1938 eine Existenz ohne emotionale Verankerung. Selbst die Liebesbeziehung mit der attraktiven Marie, die am Tag nach der Beerdigung seiner Mutter begann, ist für ihn vor allem körperlicher Natur. Ihrer Idee einer Heirat steht er gleichgültig gegenüber.
Seine Umwelt scheint Mersault wie durch Milchglas wahrzunehmen. Das ändert sich auch nicht, als er am Strand einen jungen Araber erschießt. Vor Gericht wird seine Gefühllosigkeit vom Staatsanwalt gegen ihn verwendet.
François Ozon bettet in seiner Verfilmung des Bestsellers von Albert Camus die dürre Handlung in kontrastreiche Schwarzweiß-Aufnahmen (Kamera: Manuel Dacosse) ein. Benjamin Voisins schlafwandlerisches Spiel ist der von ihm verkörperten Figur geschuldet, hat auf Dauer aber etwas Ermüdendes.
Rebecca Marder, die an die junge Juliette Binoche erinnert, bringt als Marie ein belebendes Element. Die Inszenierung des klaustrophobischen Prozesses gegen Mersault wirkt arg didaktisch, der dramatische Schlussdialog mit einem Geistlichen in der Todeszelle unglaubwürdig.
Trotz erlesener Bilder, sorgfältiger Ausstattung und guter schauspielerischer Leistungen kann Ozons Adaption mit Luchino Viscontis Verfilmung aus dem Jahr 1967 nicht mithalten. Ab 1.1.2026. (Jörg Wunder)
4 Therapie für Wikinger
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Eine Stunde und 54 Minuten lang zieht Anker (Nikolaj Lie Kaas) ein Gesicht, als hätte ihm jemand den letzten Keks weggegessen. Aber der Ex-Knacki, frisch aus der Haft entlassen, hat es auch nicht leicht.
Die Beute aus dem damaligen Raubzug liegt zwar sicher im Versteck, aber das kennt nur sein Bruder (Mads Mikkelsen). Und dessen psychischer Zustand ist, sagen wir mal, instabil. Er hat die Identität von John Lennon angenommen.
Wenn er mit seinem Geburtsnamen angesprochen wird – was Anker ständig passiert –, setzt John zum Selbstmordversuch an. Als er sich zum ersten Mal aus dem fahrenden Auto wirft, erschrickt man noch, dann wird die Marotte zum Running Gag.
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Willkommen zurück im „Adams Äpfel“-Universum, auch wenn der Plot ein anderer ist und der Humor 20 Jahre später noch schwärzer. Erneut versammelt Regisseur Jensen eine Truppe versehrter Loser zu einer Schicksalsgemeinschaft und fügt ihnen viele zusätzliche Schmerzen zu.
Aber trotz aller abgetrennter Gliedmaßen – Jensen hat seine Helden lieb und nimmt sie ernst. Als sich Ankers Gesicht in der vorletzten Minute zu so was Ähnlichem wie einem Lächeln verzieht, geht die Sonne auf. Ab 25.12. (Antje Scherer)
5 Der Medicus II
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Obwohl die Verfilmung von Noah Gordons historischem Medizin-Thriller „Der Medicus“ (2013) äußerst erfolgreich in den deutschen Kinos lief, dauerte es zwölf Jahre, bis die Fortsetzung auf die Beine gestellt wurde.
Dieses Mal handelt es sich nicht um eine Literaturverfilmung, sondern um ein Originaldrehbuch, und diese fehlenden literarischen Qualitäten merkt man dem Film deutlich an. Regisseur und Co-Drehbuchautor Philipp Stölzl siedelt die Handlung im England des 11. Jahrhunderts an.
Dort landet der Medicus Robe Cole (Tom Payne) mit einer Handvoll Getreuen, um das medizinische Wissen des Orients in sein Heimatland zu bringen. Aber natürlich trifft er auch auf Ignoranz und Intrigen allerorten.
Stölzl inszeniert „Der Medicus 2“ als solides Mittelalterspektakel, das allerdings punktuell ins Krippenspielartige abkippt. Gordons Dramaturgie einer Erkenntnisreise weicht hier einem klassischen David-gegen-Goliath-Plot, in dem der überzeugte Mediziner gegen ein korruptes Establishment antritt und bei der Figurenzeichnung auf allzu offensichtliche Gut-Böse-Schemata zurückgegriffen wird. Ab 25.12. (Martin Schwickert)
6 Herz aus Eis
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Aus Schneeverwehungen lösen sich die Schemen einer weiß gewandeten Frau mit eisigem Glitzer-Make-up. Angemessener Auftritt für eine Königin, er stellt sich aber als Illusion heraus. Oder hat die 16-jährige Jeanne (Clara Pacini) nur geträumt?
Als die Klappe fällt, tritt die Filmdiva Cristina, gespielt von Marion Cotillard, hinter ihrer Rolle als Schneekönigin hervor, die auch am Filmset ein eisernes Regime führt. Aber das Waisenmädchen, das sich in den Kulissen des Filmdrehs versteckt, ist augenblicklich in Bann geschlagen von der unwirklichen Schönheit der Schauspielerin. Oder doch eher von der unnahbaren Figur, die sie spielt?
Lucile Hadžihalilović hat mit ihrem schmalen Werk zu einer unverwechselbaren Handschrift als Poetin märchenhafter (Alb-)Traumwelten gefunden. Konsequent ist es darum, dass sie sich dieses Mal an Motiven von Hans Christian Andersen orientiert, um eine überwältigend schön inszenierte, fast gemalt wirkende Geschichte von sexuellem Erwachen, jugendlicher Sehnsucht und dem schmerzvollen Erwachsenwerden zu erzählen. (Andreas Busche)
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