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Still aus „Club der Dinosaurier“

© ZDF

Digga, wie geht Beast-Modus?: Zwei Nerds im „Club der Dinosaurier“

Zwischen Lachen und Bodyhorror – diese ZDF-Serie über die Abgründe toxischer Männlichkeit ist ein krasser Genremix. Und sehr gutes Fernsehen.

Stand:

Gar nicht so einfach, etwas über diese Serie zu schreiben, ohne den Elefant beziehungsweise die Echse im Raum zu verraten. Na gut, erst mal die Grundlagen: Im Mittelpunkt stehen zwei Außenseiter, Ben (Shadi Eck) und Janni (Diyar Ilhan). Der eine superschlau und mit Stotterproblem, der andere mit XL-Selbstbewusstsein und dem Willen, mehr Swag (bei ihm kommt das in Großbuchstaben) ins jugendliche Leben zu bringen, auf jeden Fall beste Freunde und zwei von den Guten.

Die Anfangsszene, als sie – der eine ein Lauch, der andere mit vielen Speckröllchen – im Fitnessstudio zwischen zwei gestählten Adonissen eingeklemmt unter der Dusche stehen, ist so komisch wie rührend. Und erklärt ihre Mission: endlich in den Beast-Modus kommen! Denn in der Nahrungskette eines normalen Kleinstadt-Gymnasiums stehen sie halt ganz weit unten. Und das wird auch für den vernünftigeren Ben zum Problem, als eine Neue in die Klasse kommt: die wunderschöne Suki (Tomomi Themann).

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Die beiden Freunde kaufen bei einem dealenden Klassenkameraden ein illegales (was ihnen egal ist), nicht final getestetes Testosteron-Präparat (O-Ton Janni: „Für alle Jungs dieser Welt, die bislang von der Evolution verarscht wurden“), was sich als folgenreich entpuppt und ihnen deswegen nicht egal ist. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Ohne mehr zu spoilern, als der Titel ohnehin verrät, kann man sagen, dass sich bald ziemlich viel im Leben der beiden verändert, T-Rex-viel. Sowohl körperlich, wie im Sozialgefüge der Schule. Durchaus zu ihren Gunsten (anfangs!), weswegen sie immer mehr Pillen einwerfen.

Ein ziemlich krasser und ungewohnter Genremix – Coming-of-Age, Highschool-Dramedy, Bodyhorror, Buddy-Komödie, Fantasy, Thriller – der super funktioniert. Und vor allem eine unterhaltsame und trotzdem vielschichtig und feinfühlig erzählte Geschichte über toxische Männlichkeit.

Die beiden Hauptpersonen in einem großartigen Ensemble werden nie bloßgestellt, man kapiert schnell, dass Groß-Werden in der Macho-Kultur auch für Jungs hart und verwirrend sein kann. Die Gesellschaft mag sich respektvolle, sanfte Männer wünschen, aber erst mal muss man lebend die Schlangengrube Schule überstehen.

Zum Glück stellt sich heraus, dass die gleichaltrigen Mädchen schon viel weiter sind. Was noch hilft: Die Erkenntnis, dass man einige wirklich dramatische Probleme im Leben mit geduldigem Händchen-Halten lösen kann. Tolles Fernsehen!

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