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Der Schriftsteller Arno Geiger.

© picture alliance/dpa/Soeren Stache

Tagesspiegel Plus

Ein paar Pinselstriche mehr: Arno Geigers Roman „Die Reise nach Laredo“

Ein alter König darf endlich Mensch werden: Arno Geiger erzählt in „Reise nach Laredo“ von der Suche Karls V. nach sich selbst.

Stand:

So eine starke Eröffnungsszene, gerade in ihrer Tragikomik, hat man lange nicht gelesen: Da setzt sich ein alter, gichtkranker Ex-König mit blutenden Beinen in seinem letzten Lebensjahr nackt in den Sitz einer Hebevorrichtung, die eigens für seinen von der Völlerei gezeichneten Monarchenleib konstruiert worden ist. Und lässt sich von ihr in einen Zuber mit heißem Wasser hieven, vor den Augen seines staunenden Hofstaats und seiner besorgten Leibärzte, all ihren Warnungen vor den Gefahren des Waschens zum Trotz.

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