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Baustelle Deutschlandhaus. Die Altbaufassade wird saniert, dahinter entsteht ein Neubau. Jetzt verzögert sich die Fertigstellung.

© dpa/Kay Nietfeld

Stiftung Flucht Vertreibung Versöhnung: Eröffnung erst 2018

Die Stiftung Flucht Vertreibung Versöhnung kann ihre Ausstellung im Berliner Deutschlandhaus erst 2018 eröffnen. Wegen Bauverzögerung. Eine gute Gelegenheit, das Projekt neu zu justieren, sagt Kulturstaatsministerin Grütters.

Seit Jahren gibt es keine Ruhe beim geplanten Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung im Berliner Deutschlandhaus am Askanischen Platz. Nun verschiebt sich der geplante Eröffnungstermin, von 2017 auf 2018. Der Grund für die Verzögerung liegt in der komplexen Maßnahme von Altbau- beziehungsweise Fassadensanierung und angeschlossenem Neubau: Wer alte Bausubstanzen freilegt, stößt häufig auf Unvorhergesehenes.

Gundula Bavendamm – mit deren Berufung zur Direktorin im April 2016 die jahrelangen Personalquerelen in der Stiftung fürs erste beigelegt werden konnten – möchte die Zeit nutzen, um das Projekt neu zu justieren, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte. Zwar soll der Schwerpunkt der Dauerausstellung unverändert auf der Vertreibung von rund 14 Millionen Deutschen im Zweiten Weltkrieg liegen, die Schau wird jedoch als bislang geplabt in die Geschichte der Migration eingebettet werden und vor allem Bezüge zu den heutigen Flüchtlingsströmen und -schicksalen herstellen. Die konkreten Vorstellungen von Bavendamm, die zuvor das Alliiertenmuseum leitete, hätten den Stiftungsrat sehr beeindruckt, so Grütters.

Auch die Neubesetzung des wissenschaftlichen Beirats ist in Gang. Das Beratergremium wird voraussichtlich nicht mehr wie bisher 15 Mitglieder zählen. Der Beirat soll überzeugend und arbeitsfähig sein, sagte ein Sprecher von Grütters. Mit dem Bund der Vertriebenen, der die Stiftung initiiert hatte, dessen Positionen aber immer wieder geschichtspolitische Kontroversen auslösten, ist man auf gutem Wege. Zur Zeit gebe es Gespräche mit möglichen Beirats-Kandidaten aus Osteuropa, vor allem aus Polen. Seit dem dortigen Politikwechsel seien die Gespräche aber schwieriger geworden, sagte Grütters. chp (mit dpa)

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