zum Hauptinhalt
Die Einsame. Edvard Munchs „Junge Frau am Strand“, eine Kaltnadelradierung von 1896 (Ausschnitt), wurde 1933 aus dem Besitz von Curt Glaser erworben und nun restituiert.

© Kupferstichkabinett, SMB / Jörg P. Anders

Restitution: Faire Regelung

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt vier Werke von Munch und Kirchner zurück. Drei weitere Blätter bleiben dafür in Berlin.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz restituiert vier Grafiken an die amerikanischen Erben des Berliner Museumsmannes, Kunstsammlers und Publizisten Curt Glaser. Es handelt sich um drei kostbare Papierarbeiten von Edvard Munch („Junge Frau am Strand“, „Der Tod und die Frau“, „Gebet eines alten Mannes“) und einen Holzschnitt von Ernst-Ludwig Kirchner („Bauernunterhaltung“). Drei weitere Blätter bleiben mit Zustimmung der Erbengemeinschaft bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, als Erinnerung an den ehemaligen Direktor und bedeutenden Wissenschaftler. In einer Mitteilung ist von einer für beide Seiten „fairen und gerechten Lösung“ die Rede. Dies sei geschehen im Sinne der Washingtoner Erklärung von 1998. Die internationale Übereinkunft regelt – allerdings unverbindlich –, wie bei Restitutionsfällen vorzugehen ist

Die Werke, die nun zurückgegeben werden, waren im Mai 1933 vom Berliner Kupferstichkabinett auf einer Versteigerung großer Teile von Glasers Kunstsammlung erworben worden. Glaser musste alles verkaufen, insgesamt mehrere tausend Objekte: Möbel, Bücher, Kunstwerke. Bereits im Januar 1933 hatten die Nationalsozialisten Glasers Pensionierung erzwungen. Glaser war ein Freund und Förderer von Edvard Munch und seit 1909 in den Berliner Museen tätig gewesen. 1927 wurde er Direktor der Kunstbibliothek. Curt Glaser war jüdischer Abstammung, 1911 konvertierte er zum Protestantismus. Im Juni 1933 emigrierte er mit seiner Frau über Stationen in Frankreich, der Schweiz, Italien und Kuba in die USA, wo er 1943 starb. Tsp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false