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JEANNE DIELMAN, 23, QUAI DU COMMERCE, 1080 BRUXELLES, Delphine Seyrig, 1975
(c) picture alliance / Everett Collection

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Tagesspiegel Plus

Filmkolumne Cinemascope: Der beste Film ist weiblich

„Jeanne Dielman“ von Chantal Akerman belegt in der jüngsten Umfrage des Magazins „Sight and Sound“ den ersten Platz. Das sollte im Jahr 2022 nicht mehr überraschen.

Eine Kolumne von Andreas Busche

Am vergangenen Wochenende ging eine kleine Erschütterung durch die ansonsten sehr hermetische Welt der Filmkritik. Die britische Filmzeitschrift „Sight and Sound“ veröffentlichte ihre große Umfrage unter Kritiker:innen, Akademiker:innen und Filmschaffenden nach den besten Filmen aller Zeiten, die alle zehn Jahre durchgeführt wird. Und zur Überraschung vieler ist der beste Film aller Zeiten – sozusagen hochoffiziell – nicht mehr von Alfred Hitchcock („Vertigo“ vor zehn Jahren) oder Orson Welles („Citizen Kane“, seit gefühlt siebzig Jahren), sondern „Jeanne Dielman, 23, quai du Commerce, 1080 Bruxelles“ der belgischen Regisseurin Chantal Akerman, die diesen Triumph leider nicht mehr erleben durfte. Akerman starb 2015 im Alter von 65 Jahren.

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