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Innovativer Traditionalist: Der irische Folk-Troubadour John Francis Flynn

© Steve Gullick

Folge 185 „Wochniks Wochenende“: Neues vom Alten

Neue Musik, alte Musik, zarte Musik – Musikschaffende beeinflussen sich gegenseitig, über Jahrhunderte hinweg, und sogar rückwärts. Zwei Konzerte an diesem Wochenende in Berlin machen es vor.

Eine Kolumne von Thomas Wochnik

Im weißenseeer Studioboerne 45 (Boernestraße 45) spielt Samstagabend um 20 Uhr ein höchste musikalische Intensität versprechendes Quartett: Müller, Henkel, Frangenheim, Dimitriadis – Posaune, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Elektronik. Ob man von freier Improvisation, Echtzeitmusik, instant composition oder auch Free Jazz sprechen mag, entscheiden Sie selbst. Klar ist, dass hier jeder Ton von einer höchst sinnlichen Beziehung zum gerade Gehörten, wie zum eigenen Instrument zeugt. Das Studioboerne 45, das auch ein Aufnahmestudio ist, hat sich mit seiner wunderbaren Akustik in den letzten Jahren zu einem der stadtwichtigsten Orte der Improszene gemausert.

Würde er nicht zeitgleich auftreten, würde sich John Francis Flynn womöglich selbst nach Weißensee aufmachen. Was geschieht, wenn in der freien Musik entstehende Ausdrucksweisen ihren Weg in die Pop-, genauer, in die Folkmusik finden, demonstriert er um 19.30 Uhr im Silent Green. Der Ire holt traditionellstes, auch mal vom Verschwinden bedrohtes irisches Liedgut hervor, verleiht dem Vortrag aber mit neuen Spielweisen und Elektronik neues Leben. Jetzt müssen Sie sich nur noch entscheiden.

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