
© Anita Back für Bildermächtig/Journalistinnenbund
Frauen in den Medien: Bis zur Augenhöhe ist noch Luft
Noch immer wird in TV, Print und Online ein anderer Blick auf Frauen geworfen als auf Männer. Die Fachtagung „Bildschön, aber richtig“ will gegensteuern.
Stand:
Auf Frauen wird in den Medien noch immer anders geschaut als auf Männer. Das beklagt der Journalistinnenbund (jb) mit Verweis auf den täglichen Blick in Zeitungen, auf Online-Portale, Apps oder ins Fernsehen. Die Organisation will sich mit dieser Zustandsbeschreibung allerdings nicht zufriedengeben und widmet darum die Fachtagung „Bildschön, aber richtig“ am Freitag und Samstag im Berliner frizzforum diesem Thema.
Ein anschließender Workshop will zudem zeigen, dass eine neue Vorständin auch anders angekündigt werden kann als mit Stöckelschuhen zwischen Männerbeinen. Und dass die Leistung einer Sportlerin nichts mit einem tiefen Blick in den Ausschnitt zu tun hat.
„Ein gutes Bild ist eines, in dem Männer und Frauen gleichberechtigt agieren und kein voyeuristischer Blick vom journalistischen Inhalt ablenkt, sei es in Politik, Sport, Wirtschaft, im Regionalen oder bei Symbolfotos.“ Das ist die Botschaft des vom Bundesfrauenministerium geförderten jb-Projekts „Bildermächtig“, das vor anderthalb Jahren gestartet wurde.
Der Status quo und was besser geht
Das Ziel: Frauen in den Medien auf Augenhöhe zeigen, frei von Sexismus und Klischees. Inspirationen zum Thema bietet dazu unter anderem der Instagram-Kanal zu „Bildermächtig“. Der Journalistinnenbund vertritt die Interessen von bundesweit 300 Journalistinnen.
Über den Status quo sprechen auf der Tagung die unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung Ferda Ataman mit Blick auf die Politik, Tuesday Porter vom TÜV Nord für die Wirtschaft und Basketball-Olympiasiegerin und Alba-Berlin-Managerin Svenja Brunckhorst über ihre Erfahrungen im Sport.
Gegengeschnitten werden diese Schilderungen mit der journalistischen Praxis. Marieke Reimann, Zweite Chefredakteurin im SWR, die stellvertretende Tagesspiegel-Chefredakteurin Anke Myrrhe und die freie Fotografin Julia Steinigeweg werden darüber diskutieren, wie in Redaktionen und Sendern gegen Klischees und Stereotype angekämpft wird. Im Gespräch mit RBB-Intendantin Ulrike Demmer wird es darum ebenfalls gehen.
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