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„Die Verkündigung“ des Meister ES entstand um 1450.

© Auktionshaus Kornfeld

Für 520.000 Schweizer Franken: „Die Verkündigung“ verschwindet ein weiteres Mal

Keine Chance für das Schlossmuseum im thüringischen Gotha: In der Nachkriegszeit verkauften Mitarbeiter das kostbare Blatt, nun kam es bei Kornfeld unter den Hammer.

Stand:

Allen Hoffnungen zum Trotz verschwindet der um 1450 entstandene Kupferstich „Die Verkündigung“ des Meister ES voraussichtlich wieder in Privatbesitz. Aufgerufen mit einem Schätzpreis von 150.000 Schweizer Franken, ging das um 1450 entstandene Blatt bei der Altmeister-Versteigerung für Grafik und Handschriften der Galerie Kornfeld am Freitag für 520.000 Schweizer Franken plus Aufgeld an einen deutschsprachigen Telefonbieter.

Beim Berner Auktionshaus mag das Ergebnis als großer Erfolg gelten, der jedoch bitter bezahlt ist. Das kostbare Blatt, von dem es nur vier weitere gibt, gehörte ursprünglich dem Schlossmuseum im thüringischen Gotha. Dort wurde es zwischen 1945 und 1950 von Museumsmitarbeitern in den westdeutschen Kunsthandel gegeben, auf illegalem Wege, wie die Stiftung Friedenstein auf ihrer Website betont.

Verjährung ermöglichte nun den Verkauf der „Verkündigung“ durch die Erben von Auktionshaus-Gründer Eberhard W. Kornfeld, der das Blatt 1953 erworben hatte. Die Stiftung hatte sich im Vorfeld der Versteigerung zusammen mit der Ernst von Siemens-Stiftung vergeblich darum bemüht, den Kupferstich bei der Galerie Kornfeld zurück zu erwerben. Die Aussicht auf einen sehr viel höher zu erzielenden Preis durch Versteigerung ließ es hartleibig bleiben. Das Ergebnis gab ihnen nun Recht. Das Nachsehen hat Gotha. (NK)

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