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Da wächst zusammen, was zusammengehört.

© dpa/Fabian Sommer

Gemeinsames Streaming-Network kommt : ARD und ZDF empfehlen gegenseitig Inhalte

Zunächst Kultur und Dokumentationen, später sollen weitere Inhalte dazukommen.

Ein gemeinsames Streaming-Netzwerk von ZDF und ARD nimmt Gestalt an. In den nächsten Wochen startet es zunächst mit übergreifenden Empfehlungen in den Mediatheken bei Dokumentationen und im Bereich Kultur, wie das ZDF am Freitag in Mainz mitteilte. Nach Auswertung der ersten Erfahrungen werde diese Vernetzung auf alle Genres erweitert.

Gemeinsame Zukunft

„Im Streaming-Netzwerk können User in Zukunft auf alle Inhalte von ZDF und ARD zugreifen. Das Konzept des gemeinsamen Streaming-Netzwerks ist gleichzeitig nutzerorientiert und kosteneffizient“, sagte ZDF-Intendant Norbert Himmler vor dem Fernsehrat.

Der Leiter Digitale Medien beim ZDF, Eckart Gaddum, verwies darauf, dass beide Sender voneinander profitieren könnten. Denn die Nutzergruppen der Mediatheken seien nicht identisch. Beide Seiten haben sich laut ZDF auf Regeln verständigt, die Inhalte des Anderen ausgewogen anzubieten. Die ARD bringe etwa 100.000, das ZDF etwa 35.000 Inhalte in das Netzwerk ein.

Die nächsten Schritte für den „öffentlich-rechtlichen Kosmos“ sind demnach eine gemeinsame Suchfunktion über beide Mediatheken hinweg sowie ein einmaliges Login für beide Mediatheken. Sämtliche Inhalte sollen in Zukunft immer da abgespielt werden, wo sich Nutzerinnen und Nutzer gerade aufhalten, egal ob es sich um ARD- oder ZDF-Angebote handelt.

„Wir haben zusammen mit der ARD die technischen Voraussetzungen für einen Austausch der Inhalte geschaffen, ohne dafür neue kostenintensive Strukturen aufzubauen“, erklärte Himmler. Dafür bringe man das Beste aus beiden Welten zusammen. „Das ZDF hat etwa Basis-Algorithmen für ein öffentlich-rechtliches Personalisierungs- und Empfehlungssystem entwickelt. Die werden künftig auch bei der ARD eingesetzt.“

ZDF und ARD arbeiten den Angaben zufolge seit anderthalb Jahren gemeinsam an einer vertieften technologischen Partnerschaft, die weiterhin publizistischen Wettbewerb zulassen soll. Das öffnet laut ZDF auch die Möglichkeit, sich mit europäischen Partnern zu vernetzen. In den vergangenen Monaten wurden demnach bereits Inhalte von Phoenix, Arte, dem Jugendangebot Funk sowie 3sat in beide Mediatheken integriert. Das Ziel sei ein weitgehend schrankenlos verfügbarer Kosmos aus öffentlich-rechtlichen Inhalten, so Himmler. Es würden weitere Partner dazu eingeladen. Erste Kontakte mit dem ORF in Österreich und der Schweizer SRG für eine mögliche Beteiligung seien bereits geknüpft.


Auch die Barrierefreiheit sei Teil des Projekts, hieß es. Angedacht seien eine einheitliche Menüführung und Symbolik bei Funktionen wie „Untertitel“ oder „Audiodeskription“. (KNA)

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