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Kultur: Glanz des Rokoko

Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, mit welcher Verve der Ausbau des Landesmuseums Schleswig-Holstein, beherbergt im Schloß Gottorf in Schleswig, zu einem hochrangigen Kultur- und Kunstzentrum zwischen Hamburg und Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen gestaltet wird.Hatten die Bilderkollektion Hermann Gerlinger und die Stiftung Rolf Horn das Museum zu einem wichtigen Sammlungsort expressionistischer Kunst werden lassen, so gilt dies durch die Schenkung der Sammlung Axel Springer nun auch für die nordeuropäischen Rokoko-Fayencen.

Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, mit welcher Verve der Ausbau des Landesmuseums Schleswig-Holstein, beherbergt im Schloß Gottorf in Schleswig, zu einem hochrangigen Kultur- und Kunstzentrum zwischen Hamburg und Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen gestaltet wird.Hatten die Bilderkollektion Hermann Gerlinger und die Stiftung Rolf Horn das Museum zu einem wichtigen Sammlungsort expressionistischer Kunst werden lassen, so gilt dies durch die Schenkung der Sammlung Axel Springer nun auch für die nordeuropäischen Rokoko-Fayencen.In der jetzt eröffneten Raumgruppe im historischen Teil bildet die Sammlung einen Schwerpunkt von internationalem Gewicht.

Der Berliner Verleger hatte auf seinem Gut Schierensee eine hervorragende Sammlung norddeutscher Fayencen zusammengetragen, wie sie sonst nur im musealen Bereich zu finden ist.Sie zeigt die Entwicklung eines besonders reizvollen Kunsthandwerks auf: mit Tellern, Kummen, Schüsseln und Vasen in ihrer farbenfrohen, der Volkskunst nahestehenden Bemalung.Die Stücke waren im Springerschen Wohnbereich integriert, eine heitere Welt der Schönheit und Wärme.Und das ist sie auch im "Museums-Schloß" geblieben: im Glanz des weiß-golden getäfelten Rokoko-Raumes mit seinen Rocaille-Schnitzereien bilden die Fayencen einen prunkvollen Mittelpunkt der neuen Raumsuite, unterstützt von zeitgenössischen Gemälden und Möbeln.

Bei Hofe und im Großbürgertum war die aus Tonerde entwickelte Fayence eine Angleichung an das kostbare Porzellan, dem es durch aufwendige Glasuren und feine Malerei ähneln sollte.Im Orient entwickelt stellt dann die nordeuropäische Fayence des 18.Jahrhunderts eine letzte große Blüte dieser Kunst dar.Das Schleswiger Museum möchte nun mit dieser Sammlung die kulturelle Einheit des Ostseeraumes in dieser Zeit als Exempel für die heutige Einheit Europas zeigen.

KARL-H.HOYER

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